Mundart Zwei Schwestern im Platt-Finale

Bitburg · Amüsanter Abend: 250 Besucher folgen der Einladung zu „Mundart über alle Grenzen“ ins Hotel Eifelbräu in Bitburg. Die zweite Auflage des Wettbewerbs besticht mit guter Organisation und Kurzweil.

 Margot Ixfeld ist eine der drei Finalisten beim Mundartabend.

Margot Ixfeld ist eine der drei Finalisten beim Mundartabend.

Foto: TV/Nora John

Werner Pies und Sylvia Nels sind schon vor Beginn des Mundartabends bester Laune. Sie stecken kichernd die Köpfe zusammen und sind sich einig: „Wir wollen, dass die Leute Spaß haben“.

Und das haben die rund 250 Besucher im Hotel Eifelbräu. Verbunden mit den Vorträgen ist auch ein nicht bierernst gemeinter Wettstreit zwischen den Akteuren. Die treten in drei Vorrunden gegeneinander an. Die erste Vorrunde kann Margret Ixfeld aus Oberweis für sich entscheiden. Sie präsentiert dem Publikum ihre Vorstellungen, wie sie mit einem dicken Lottogewinn die Welt besser machen will. Zum Beispiel möchte sie den Busbetrieb kaufen. Bis sie feststellt, dass sie vergessen hat, den Lottoschein abzugeben. „Mein Humor zählt mehr als Geld“, so ihr Fazit. Mit diesem Vortrag setzt sie sich gegen Robert Görgen durch, der einige Ideen präsentierte, die er als Landrat durchsetzen könnte und Rosi Nieder, die als Putzfrau aus dem Nähkästchen plaudert.

In Runde zwei tritt Alwine Moos-Müller als „Heimat-Shopperin“ gegen Werner Schwadorf aus Dockendorf und Wolfgang Gasper an. Dabei erhält Schwadorf für seinen Vortrag über die Tücken des Umlautes „Ü“ den lautesten Applaus. Wie vermeidet man das „Ü“ bei Düsenjäger? Man sagt Flieger, so sein Vorschlag. Der Applaus, der zur Abstimmung ertönt, wird in diesem Jahr genau elektronisch gemessen, so dass auch kleine Abstände objektiv gedeutet werden konnten.

In der dritten Vorrunde präsentiert sich Irmgard Lorscheider aus Hütterscheid als Taxifahrerin und kann sich mit diesem Vortrag unter dem Motto „besser gut gefahren, als schlecht gelaufen“ gegen Stefan Slotnik, der unter anderem auch mit leicht frivolen Gags „Wie heißt Sex auf der Eckbank?“ „Reit im Winkl“ punktet, durchsetzen.

Und sie kann auch die Endrunde gegen ihre Schwester Margret Ixfeld und gegen Werner Schwadorf für sich entscheiden. Bei dieser Endrunde drehen die Finalisten noch einmal humoristisch richtig auf. Werner Schwadorf erhält viele Lacher bei seiner Erzählung, wie er für seine Frau einen BH kauft und zum Maßnehmen die Verkäuferin zur Hilfe bittet.

Margot Ixfeld erzählt von einem Aufenthalt auf dem Campingplatz: „Ein Holländer ohne Anhängerkupplung ist obdachlos“. Und Irmgard Lorscheider schildert ihren Dialog mit der Polizei „Haben Sie noch Restalkohol?“, „Immer diese Bettelei!“

Nicht nur die Teilnehmer am Mundart-Wettbewerb machten gute Laune. Walter Feltes, der Sieger vom Vorjahr, tritt außer Konkurrenz auf. Statt seinem Euphonium hatte er dieses Mal einen Raben dabei, den er als Bauchredner zum Leben erweckte. Und der Vogel ist sehr renitent und frech und macht witzige Sprüche wie „Veganer kriejen keen Kanner, die kriejen Sprösslinge“ oder „Rotkäppchen, was hast du im Körbchen?“ „75 c“.

Kritisch-satirische Töne schlägt Theo Nieder an, der mit Kim Yong Un, Erdogan, und Putin musikalisch und auf Mundart ins Gericht geht. Und natürlich darf in dieser Reihe auch Donald Trump nicht fehlen. Nieder hat außer Konkurrenz mehrere Auftritte, zum Teil auch zusammen mit Sylvia Nels.

Die hat wie schon im Vorjahr die Moderation übernommen. Sie macht das mit einem wunderbaren natürlichen Charme und Schlagfertigkeit. Unterstützt wird der Abend von Marie-Luise Niewodniczanska, die kleine Miniatur-Schatztruhen an die Akteure verteilt.

Und auch die Rheinische Karnevals-Korporationen (RKK) unterstützt den Mundartabend. Ihr Präsident Hans Mayer unterstreicht in seinem Grußwort das Brauchtum als soziales Element.

 Werner Schwadorf begeistert mit seinem Vortrag über den Kauf eines BHs.

Werner Schwadorf begeistert mit seinem Vortrag über den Kauf eines BHs.

Foto: TV/Nora John
 Die Schwestern Margot Ixfeld und Irmgard Lorscheider erreichen zusammen mit Werner Schwadorf die Endrunde. Irmgard Lorscheider (Mitte) bekommt als Taxifahrerin den meisten Applaus und gewinnt.

Die Schwestern Margot Ixfeld und Irmgard Lorscheider erreichen zusammen mit Werner Schwadorf die Endrunde. Irmgard Lorscheider (Mitte) bekommt als Taxifahrerin den meisten Applaus und gewinnt.

Foto: TV/Nora John

Die Veranstaltung, die Syliva Nels und Werner Pies auf die Beine gestellt haben, ist sehr gelungen. Dinge, die im Vorjahr noch nicht so gut geklappt hatten, sind verbessert worden. Es ist nicht mehr so eng, jeder hat seinen Sitzplatz und das Programm geht zügig über die Bühne. So vergeht der amüsante Abend wie im Flug. Und soll im kommenden Jahr eine weitere Auflage bekommen.

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