Zwei Stiftungen und ein Angebot
BITBURG. Während die Arbeit der Dr. Hanns-Simon-Stiftung vom Stadtrat Bitburg mit Lob bedacht wird, ist das letzte Wort in Sachen Dr. Berg-und-Zangerle Stipendienstiftung nicht gesprochen. Joachim Streit will unentgeltlich Geschäfts- und Schriftführung übernehmen.
Was wird aus der Dr. Berg-und-Zangerle Stipendienstiftung? Diese Frage sorgte für die einzig kritischen Worte in der jüngsten Stadtratssitzung. Zuvor war die Abstimmung über das Rautenberg-Zentrum von der Tagesordnung genommen worden. Zum Hintergrund: Die Dr. Berg-und-Zangerle Stipendienstiftung soll als Sondervermögen in die Sparkassenstiftung integriert werden. Auf rund 250 000 Euro beläuft sich das Kapital der Stipendienstiftung, deren Zinsen jährlich eine Förderung von begabten Schülern mit rund 10 000 Euro möglich machen. Gegen diese Integrierung hatte sich Widerstand geregt (der TV berichtete). In diesem Zusammenhang meldete sich Ingolf Bermes (CDU) im Stadtrat zu Wort. Er bezeichnete es als schlechten Stil, dass durch die Kritik "demokratische Mehrheitsentscheidungen von überlegt und verantwortungsvoll handelnden Menschen in Misskredit" gebracht würden. Er habe seine Aufgabe als Erster Beigeordneter immer sorgfältig erledigt. Dazu habe auch die Mitarbeit im Stiftungsrat der Stipendienstiftung gezählt. Die Diskussion um die Terminüberschneidung mit der Beigeordnetenwahl sei irritierend und an den Fakten vorbeigehend, da die Einladung zur Stiftungssitzung bereits einen Monat vor der Beigeordnetenwahl erfolgt sei. Dabei sollte die Satzung geändert werden, was jedoch keine Mehrheit fand: Geplant war angeblich, das Geld beziehungsweise die Erträge allein zur Förderung von bedürftigen Schülern des Gymnasiums Biesdorf zu nutzen. Zur Integration der Studienstiftung in die Sparkassenstiftung stellte Sparkassendirektor Bermes fest, dass er zum Zeitpunkt des Entschlusses für das Aufgehen "schon mehr als eineinhalb Jahre nicht mehr im Vorstand der Dr. Berg-und-Zangerle Stipendienstiftung war". Die Kreissparkasse habe keine Vorteile vom Entschluss der Stipendienstiftung. Der im Einklang mit den Stifterfamilien getroffene Beschluss helfe, Verwaltungskosten zu reduzieren. In diese Kerbe schlug auch Bürgermeister Joachim Streit. Er berichtet davon, dass er Landrat Roger Graef mitgeteilt habe, dass er als Privatmann Geschäftsführung und Schriftführung kostenlos übernehmen wolle. Er tue dies nicht als Hauptverwaltungsbeamter, da diese bereits genügend Geld verdienten. Eventuelle Verwaltungskosten ließen sich durch seinen Vorschlag reduzieren. Nur Lob gab es für die Dr. Hanns-Simon-Stiftung. Die betreibt seit 30 Jahren unter anderem das Haus Beda, das Stiftungsvorstand Dr. Michael Dietzsch als "billigste Stadthalle Deutschlands" bezeichnete. Anfang Juni feiert die Stiftung die offizielle Eröffnung der neuen Bücherei in der Brodenheckstraße. Dietzsch hatte dem Rat den Stiftungshaushalt vorgestellt.