13 gute Gründe für Wolsfeld

WOLSFELD. Wer lebt im schönsten Dorf? Dieser Frage geht zurzeit eine Bewertungskommission auf den Grund. Am Kreisentscheid "Unser Dorf hat Zukunft" nehmen sieben Gemeinden aus dem Kreis Bitburg-Prüm teil. Der TV hat die Kommission beim Besuch in Wolsfeld begleitet.

Eine Prozession, ausgerüstet mit Block, Bleistift und Regenschirm, wandert durch Wolsfeld, blickt über die Gartenhecken und nimmt jede Ecke genau unter die Lupe. Eine Art Schnitzeljagd für Erwachsene? Weit gefehlt. Es handelt sich um die achtköpfige Bewertungskommission des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". Angeführt wird die Gruppe von Heinz Junk, Ortsbürgermeister von Wolsfeld, der mit seiner Gemeinde bereits zum zehnten Mal an dem Wettbewerb teilnimmt. Begleitet wird die Kommission von Gemeinderatsmitgliedern und etlichen Wolsfelder Bürgern, die jüngsten müssen noch im Kinderwagen geschoben werden.Dankbar für jede Anregung

Ums Gewinnen geht es der knapp 900-Einwohner-Gemeinde mit ihrer Teilnahme weniger. "Wir halten es da ganz mit dem olympischen Gedanken ,Dabei sein ist alles'", erklärt Junk die Motivation. "Wir versprechen uns, noch mehr Anregungen von Profis zu bekommen, was wir in Zukunft noch besser machen können", sagt Junk. Denn mit der Kommission unter der Leitung von Mathilde Weinandy kommen Experten in den Ort, die wertvolle Tipps geben können. Wie beispielsweise Jury-Mitglied Professorin Marie-Luise Niewodniczanska, die im vergangenen Jahr angelegte Felder auf dem Wolsfelder Friedhof kritisiert hat. "Wir haben die Kritik angenommen und umgesetzt", berichtet der Ortsbürgermeister. Beim Rundgang über den Friedhof überzeugen sich die Kommissionsmitglieder davon. 2004 wurde Wolsfeld vom rheinland-pfälzischen Innenministerium als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung anerkannt. Das bedeutete, dass die Ortsgemeinde ein Planungsbüro beauftragen konnte, das sich mit den Problemen des Orts beschäftigt. Mit intensiver Beteiligung der Bevölkerung wurden Lösungsvorschläge für die künftige Gestaltung, für die soziale und kulturelle Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Bevölkerung erarbeitet. "Herausgekommen ist ein Zielkatalog mit dem schönen Titel ,13 gute Gründe für Wolsfeld'", berichtet Junk der Kommission mit Stolz. Zu diesen 13 Gründen, die Grundsatz und Ziel miteinander verknüpfen, zählt unter anderem die Entwicklung der Europastraße zu einem belebten Ortskern. "Von der Ortsumgehung und dem Rückbau der Europastraße versprechen wir uns sehr viel", erklärt der Ortsbürgermeister. Die künftige Entwicklung von Wolsfeld hänge unmittelbar mit der Ortsumgehung, mit deren Bau im vergangenen Jahr begonnen wurde und die voraussichtlich Anfang 2009 fertig ist, zusammen. Wenn aus der stark befahrenen Ortsdurchfahrt eine dorfgerechte Straße geworden ist, hat Wolsfeld mit seiner intakten Infrastruktur und seinem regen Vereinsleben gute Chancen, beim Dorfwettbewerb ganz weit vorne zu landen. 2006 haben sich im Kreis Bitburg-Prüm sieben Ortsgemeinden und Ortsteile gemeldet. Die Kommission hat neben Wolsfeld auch Gransdorf, Spangdahlem, Roth an der Our und Nasingen besucht. Heute stehen noch Dingdorf und Niederprüm auf dem Programm.

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