35 ausgesetzte Tiere im Jahr vermittelt

Manchmal entwischt ein Haustier, aber manche Tiere werden auch bewusst ausgesetzt - besonders zur Ferienzeit. Die Stadtverwaltung Bitburg sucht die Besitzer solcher Fundtiere und bringt sie vorübergehend unter. Rund 35 Fundtiere vermittelt die Stadt im Jahr - vor allem Hunde, Katzen und zuletzt einen Nymphensittich.

Bitburg. (kag) Aus einem Koffer im Maximiner Wäldchen in Bitburg war klägliches Wimmern zu hören. Kinder entdeckten darin kleine Kätzchen. Die brachten sie zur Stadtverwaltung, der es gelungen ist, für die kleinen Tiger ein neues Zuhause zu finden.

"Das war vor zwei Jahren. Aber so offensichtlich werden die Tiere, die bei uns als Fundtiere auftauchen sonst nicht ausgesetzt", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadtverwaltung.

Rund 35 Fundtiere werden Jahr für Jahr abgegeben. Meistens sind es Katzen. Der Grund: "Die Besitzer machen sich ihre Sache zu leicht, lassen ihre Tiere nicht sterilisieren; und dann vermehren sie sich sehr schnell", erklärt Krämer.

Zuletzt war ein Vogel aus Irrel in Bitburg unterwegs



Auch Hunde werden als Fundtiere abgegeben. Zuletzt war es ein Nymphensittich. Der hatte nach einer Suchmeldung im TV wieder zu seinem Besitzer gefunden. "Das war ein Mann aus Irrel, der sich sehr gefreut hat, dass sein Sittich wieder aufgetaucht ist. Der Vogel hat offenbar einen kleinen Ausflug in die Kreisstadt unternommen", sagt Krämer. Erstes Bemühen der Stadtverwaltung ist immer, den Besitzer des Tiers ausfindig zu machen. "Das klappt in den allermeisten Fällen", sagt Krämer.

Aber nicht alle Tiere sind mit einem Chip gekennzeichnet oder haben die nötigen Informationen in einem Halsband. Fundtiere, die keinen Hinweis auf ihre Herrchen oder Frauchen bei sich tragen, bietet die Stadt vorübergehend ein Quartier im Bauhof im Gewerbegebiet an oder sie sucht eine private Unterkunft, wo das Tier bis zu seiner Vermittlung unterkommt. Für die Verpflegung kommt die Stadt auf und kümmert sich auch um eine Erstversorgung beim Tierarzt.

Besonders viele Fundtiere tauchen in den Sommerferien und zum Jahresende auf. "Wenn die Leute in Urlaub fahren, wissen sie oft nicht wohin mit ihrem Tier. Dann setzten sie es aus, anstatt im Familien- oder Freundeskreis nach einer Unterkunft zu fragen. Nach Weihnachten gibt es auch häufiger Fundtiere. Wahrscheinlich handelt es sich um Geschenke an Kinder, die die Familie dann doch nicht halten will", sagt Krämer. Für ihn ist es vor allem wichtig ist, dass die Tiere wieder ein neues Zuhause finden: "Wenn alle Stricke reißen, müssen die Tiere in ein Tierheim oder sie werden einem Tierschutzverein übergeben." Aber das kommt glücklicherweise nur sehr selten vor.

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