4000 Regalmeter zum Forschen

Trier · Das Trierer Bistumsarchiv ist seit 75 Jahren Anlaufstelle für Wissenschaftler und Hobbyforscher. Bei einem Tag der offenen Tür haben am Wochenende viele Besucher die Möglichkeit genutzt, sich dort über die gesammelten Dokumente und die Geschichte der Diözese zu informieren.

 Archivarin Marita Kohl kennt sich in den 4000 Regalmetern des Trierer Bistumsarchivs bestens aus. TV-Foto: Mario Brüggen

Archivarin Marita Kohl kennt sich in den 4000 Regalmetern des Trierer Bistumsarchivs bestens aus. TV-Foto: Mario Brüggen

Trier. Wer auf der Suche nach kirchlichen Dokumenten ist, wird im Trierer Bistumsarchiv fündig: Urkunden, Akten, Amtsbücher und vieles mehr füllen hier rund 4000 Regalmeter. "Die Dokumente können von allen Interessierten eingesehen werden", erklärt Stefan Nicolay, stellvertretender Archivleiter.
1500 Anfragen zählte das Bistumsarchiv im vergangenen Jahr - eine Sammlung, die nicht nur für Wissenschaftler eine unersetzliche Fundgrube darstellt: "Drei Viertel der Personen nutzen das Archiv zu privaten Zwecken. Zum Beispiel, um die eigene Familiengeschichte zu erforschen", sagt Nicolay.
Damit die Einzelstücke des Archivs noch lange erhalten bleiben, herrscht in den Magazinräumen ein konstantes Klima: 35 bis 50 Prozent Luftfeuchtigkeit und 18 bis 20 Grad Temperatur. Bei einem Tag der offenen Tür haben die Besucher am Samstag noch mehr über das Bistumsarchiv erfahren.
Bei Führungen hatten sie die Möglichkeit, die Bestände genauer unter die Lupe zu nehmen. In einer Ausstellung konnten außerdem wichtige Dokumente in Vitrinen begutachtet werden. Darunter auch eine Bischofsurkunde aus dem Jahr 1003 - die älteste des Archivs.
Aufwendige Reperatur


Spannend war es auch in der Außendienststelle des Archivs im Duisburger Hof in Trier-Ruwer. Dort konnten Besucher die Restaurationswerkstatt besichtigen. Bevor die Bücher in das Magazin wandern, werden viele von ihnen hier vorher aufwendig repariert. Denn an manchen Büchern haben sich Holzwürmer durchgebohrt. Viele Exemplare sind auch vor der Restaurierung vom Tintenfraß bedroht. Seite für Seite werden sie dann von Werkstattleiter Peter Runkel und seiner Kollegin Sabine Golinski originalgetreu saniert.
Der Tag der offenen Tür war ein voller Erfolg für die Macher des Archivs: "Wir sind positiv überrascht und freuen uns über das rege Interesse und die vielen Besucher", resümierte Stefan Nicolay.brm

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