Abschied vom "Eifelecho"

Einen ehrwürdigen Rahmen zum Abschied haben die Musiker des Musikvereins (MV) "Eifelecho" Speicher dem ausscheidenden Dirigenten Johannes Faber geboten. Seine letzte Amtshandlung führte er im Rahmen des Musikfestes aus, das mit einem Konzertabend begann.

 Johannes Faber ist nicht mehr Dirigent des Musikvereins „Eifel echo“ Speicher. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Johannes Faber ist nicht mehr Dirigent des Musikvereins „Eifel echo“ Speicher. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Speicher. (lyv) Enttäuscht waren Besucher und auch Musiker, dass das Konzert wegen des unsteten Wetters nicht wie vorgesehen auf dem Marktplatz in Speicher stattfinden konnte. Dennoch präsentierte der Musikverein "Eifel echo" auch im Pfarrheim gleich um die Ecke Höchstleistung - und das zum letzten Mal mit dem Dirigenten Johannes Faber aus Speicher. "Ich finde, es ist Zeit, dass jemand anderes neuen Schwung ins Orchester bringt", sagte Faber. "Es hat immer sehr viel Spaß gemacht, aber auch aus beruflichen Gründen muss ich den Dirigentenstab abgeben." Mit 20 Jahren trat er aktiv dem Musikverein bei und dirigierte das Orchester seit 1990 und seit einem Jahr auch das Jugendorchester. Faber ist Lehrer an der Regionalen Schule Salmtal und gründete dort eine Bläserklasse. Das beanspruche Zeit und sei der Grund dafür, dass er als Dirigent des Musikvereins aufhöre. Das gefällt den Musikern in Speicher ganz und gar nicht. "Wir sind total traurig", gesteht Lisa Mayer, die seit zwölf Jahren dem MV Speicher angehört. "Er hat sehr gut erklären können, was er von uns wollte." Sehr traurig waren auch die Kinder und Jugendlichen des Jugendorchesters, die zum Auftakt unter dem Dirigenten Nino Kuchhäuser aus Spangdahlem und Faber selbst ihre einstudierten Melodien mit Bravour dem Publikum darboten. Das Repertoire reichte von Celine Dions "My heart will go on" aus dem Film "Titanic" über Deep Purple mit "Smoke on the water" und Elton Johns "Can you feel the love tonight" aus dem Musical "König der Löwen" bis hin zum flotten "Colonel Boogie March" - nicht ohne zwischendurch ihrem Unmut über das Ausscheiden ihres geliebten musikalischen Leiters Ausdruck zu verleihen: "Ohne dich ist alles doof" resümierten die jungen Musiker und überreichten dem Lehrer ein Buchgeschenk. Der Dirigent mit der weißen Schleife

Einen weiteren Gag hatten sich die Musiker des großen Orchesters einfallen lassen. Sie kamen nicht wie üblich in ihren grau-weißen Uniformen, sondern trugen alle schwarze Kleidung mit weißer Fliege. Genau so, wie Johannes Faber 17 Jahre lang bei Konzerten erschien, nur, dass er an diesem Abend seine Fliege nicht finden konnte. Die band man ihm auf der Bühne dann feierlich wieder um. Der Musikverein beendete das Konzert mit Beiträgen wie "Meckie Messer", "Wien bleibt Wien" bis hin zur "James Bond"-Melodie in hervorragender Leistung. Wer nun weiterhin den Speicherer Musikverein dirigieren wird, soll während der Sommerpause geklärt werden.

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