Alles dreht sich um die Standorte

Bitburg · Die Ergebnisse eines von der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land in Auftrag gegebenen Windkraft-Gutachtens sind vorgestellt worden. In Kürze befassen sich die Gremien mit der Frage, wo die Räder sich drehen werden.

Josef Junk, Bürgermeister der VG Bitburg-Land, rechnet mit lebhaften Diskussionen. Wobei das Wort lebhaft das, was zu erwarten ist, wohl noch zurückhaltend umschreibt. Geht es doch um die Ausweisung neuer Windkraftstandorte und für die Gemeinden um die Erschließung neuer Einnahmequellen.

Nachdem auf Bundesebene beschlossen wurde, den Ausbau regenerativer Energien voranzutreiben, arbeiten die Kommunen landesweit an der Ausweisung neuer Windkraftstandorte. Auch Bitburg-Land. Drei Prozent der Fläche in der VG sind derzeit als sogenannte Vorrangflächen für Windkraft ausgewiesen und auch komplett bebaut (siehe Extra).

Um die Errichtung weiterer "weißer Riesen" zu ermöglichen, ist deshalb eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig. Damit wird sich der VG-Rat Ende Mai beschäftigen. Und zwar auf Grundlage einer Potenzialanalyse, die 2011 in Auftrag gegeben wurde. Diese kommt laut Junk zu dem Ergebnis, dass sich in Bitburg-Land vor allem die nördlichen Gemeinden wie Schleid, Heilenbach, Seffern und Bickendorf als Windkraftstandorte eignen. Zum einen sei dort die Windgeschwindigkeit ausreichend, zum anderen würden die Anlagen aufgrund ihrer Nähe zur Autobahn das Landschaftsbild nicht so stark beeinflussen. Ebenfalls windstark sei der Bereich um Pützhöhe sowie das Gebiet um Ides- und Idenheim, wobei letzteres in der Einflugschneise der Airbase Spangdahlem liege und große Windräder deshalb problematisch werden könnten, wie Junk erklärt.
Möglich sei die Ausweisung neuer Standorte auch rund um Bettingen, Dockendorf, Ingendorf und Wolsfeld. Laut Gutachten liegt dort die Windgeschwindigkeit jedoch bei weniger als sechs Metern pro Sekunde, sagt Junk, "und Fachleute sagen, dass man nicht unter 6,5 Meter pro Sekunde gehen sollte". Entgegen den Bestrebungen der dortigen Gemeinden ist Junk deshalb der Auffassung, dass die Errichtung neuer Anlagen dort wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Inwieweit die Mitglieder des VG-Rats diese Auffassung teilen, muss sich bei der Sitzung am 31. Mai zeigen.

Extra

Im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land sind sogenannte Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen, die jedoch überwiegend in den Randbereichen der VG liegen: Die größten Gebiete liegen auf den Gemarkungen Heilenbach, Sefferweich, Halsdorf, Meckel und Idesheim. Weitere kleinere Flächen sind für Windkraft ausgewiesen in Brimingen, Hisel und Olsdorf. Insgesamt stehen derzeit 54 Windkraftanlagen in Bitburg-Land. uhe

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