Auf dem Holzweg

PRÜM. (red) "Wir müssen noch mehr Holz in unseren Wäldern nutzen." So lautete das Fazit, das der Geschäftsführer des Waldbauvereins Prüm, Peter Wind, auf einem Kongress der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) und des Bundes-Verbraucherministeriums in Fulda zog.

"Vor allem im Privatwald stehen noch erhebliche Vorräte, die aufgrund eines zu geringen Einschlags jährlich zunehmen", sagte Peter Wind. Gleichzeitig sei auf der Abnehmerseite momentan eine sehr gute Nachfrage nach dem Rohstoff Holz festzustellen. In Fulda hatten sich rund 150 Führungskräfte forstlicher Zusammenschlüsse aus ganz Deutschland getroffen. Die Forderung nach einer besseren Mobilisierung der Holzreserven in den deutschen Wäldern zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Wie die Geschäftsführerin der AGDW, Ute Seeling, betonte, stehe Deutschland mit seinen Holzvorräten europaweit an erster Stelle, noch vor Ländern wie Schweden und Finnland. 3,4 Milliarden Kubikmeter Holz befinden sich nach der aktuellen zweiten Bundeswald-Inventur in den deutschen Wäldern. Im Sekundentakt wächst das Holzvolumen zweier erwachsener Bäume hinzu.Renaissance durch hohe Rohölpreise

Diese Tendenz könne man auch in den Wäldern der Region Prüm beobachten. Im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung könnten nach Ansicht von Peter Wind im Gebiet des Waldbauvereins Prüm (Altkreis Prüm) ohne Weiteres jährlich acht bis zehn Kubikmeter je Hektar eingeschlagen werden. Tatsächlich wird nur gut die Hälfte genutzt. Unterstützt werden die Forderungen nach einer Erhöhung des Holzeinschlags durch die verstärkte Nachfrage der Holzwirtschaft. Bundesweit sind im vergangenen Jahr von der deutschen Sägeindustrie 19 Millionen Kubikmeter Schnittholz - ein Rekordwert - produziert worden. Die regionalen Sägewerke, betonte Wind, haben momentan ebenfalls einen sehr hohen Holzbedarf. Auch im Energiesektor haben die Preissteigerungen bei Öl und Gas zu einer Renaissance des Energieträgers Holz geführt. Viele Verbraucher überlegten sich vor diesem Hintergrund ernsthaft die Alternative Holzheizung. Die Kosten für das Brennmaterial aus Holz, sagt Wind, entsprächen etwa der Hälfte derjenigen von Öl. Die heimischen Waldbesitzer könnten den Bedarf an Brennholz jederzeit zur Verfügung stellen Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand

"Um der steigenden Nachfrage nach Holz mit einem entsprechenden Einschlag gerecht zu werden, sind Forstbetriebsgemeinschaften ein geeignetes Instrument, sagt Peter Wind. Der Waldbauverein empfiehlt den privaten Waldbesitzern im Raum Prüm, jetzt verstärkt Holz zu schlagen. Mit einer erhöhten Holznutzung steige auch das Wirtschaftspotenzial der Forst- und Holzbranche. Damit würden Arbeitsplätze und Wachstum gesichert. Der Rohstoff Holz sei aber auch das beste Beispiel dafür, dass Ökonomie und Ökologie Hand in Hand gehen können. Mit einem Blick in die Zukunft appellierte Wind an Waldbesitzer und Verbraucher: "Nutzen Sie die Chancen des Rohstoffes. Dann sind wir auf dem richtigen Holz-Weg in die Zukunft." Der Waldbauverein Prüm hat rund 3500 Mitglieder, die über rund 12 000 Hektar Wald verfügen. Der Jahreseinschlag beträgt 50 000 Kubikmeter. Infos unter www.waldbauverein-pruem.de

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