Auf die Auferstehung kommt es an

BITBURG. Das englischsprachige Oratorium "Messiah" von Georg Friedrich Händel führen Bitburger Kirchenchöre am 4. Dezember gemeinsam mit einem Projektchor der US-Air-Base Spangdahlem auf. Der Trierer Musikprofessor und Händel-Kenner Michael Rhodes dirigiert die Sänger.

 Dirigent Michael Rhodes mit der Partitur.Foto: Manuel W. Schmitt

Dirigent Michael Rhodes mit der Partitur.Foto: Manuel W. Schmitt

Wer kennt es nicht, das berühmte "Halleluja" von Georg Friedrich Händel? Als Höhepunkt des Oratoriums "Der Messias" wird es am Donnerstag, 4. Dezember, in der Bitburger Pfarrkirche St. Peter erklingen. In einer deutsch-amerikanischen Co-Produktion interpretieren dort die Kirchenchöre St. Peter und St. Nikolaus (Bitburg-Mötsch) sowie ein Projektchor der US-Air-Base Spangdahlem die englische Fassung dieses Werks - "Messiah". Initiator des Gemeinschaftskonzerts ist der Chaplain Service des Luftwaffen-Stützpunkts. "Wir wollen zeigen, dass trotz des schlechten weltpolitischen Klimas die deutsch-amerikanische Freundschaft und Zusammenarbeit funktionieren", sagt der musikalische Leiter des Projekts, Michael Rhodes (80). Der gebürtige New Yorker lebt seit mehr als 40 Jahren in Trier und unterrichtet dort nach einer Karriere als Bariton junge Sänger aus aller Welt. Bereits 1974 leitete der Musikprofessor ein "Messiah"-Konzert der Chorgemeinschaft Bitburg und eines US-Vokalensembles in St. Peter. "Damals hatten wir fast 1000 Zuschauer - viele standen draußen vor der vollen Kirche im Schnee", erinnert sich seine Ehefrau Anna Foegen-Rhodes, die auch dieses Mal im Chor mitsingt. "Die Messias-Aufführung ist keine Show", betont Michael Rhodes, "sondern vielmehr ein Gottesdienst." Rhodes, der seine Doktorarbeit über Händel schrieb, hat aus dem Drei-Stunden-Werk 60 bekömmliche Minuten gemacht, die musikalisch von Leben, Tod und Auferstehung Jesu erzählen. "In voller Länge wird das Stück heute nur noch selten aufgeführt", berichtet er. Wichtig sei ihm, dass seine Fassung nicht mit dem Tod Jesu ende - wie zahlreiche andere "Messias"-Kurzversionen. "Der Glaube an die Auferstehung ist schließlich das, worauf das Christentum aufbaut", fügt Anna Foegen-Rhodes hinzu. Als Gesangs-Solisten hat der Dirigent und Mitorganisator bekannte Gesichter verpflichtet: Sopranistin Cynthia Dyre vom Nationaltheater Mannheim und der Italiener Fernando del Valle (Tenor) gastierten bereits im September in der Konzertreihe "Musikalisches Kaleidoskop" in Bitburg. Wie sie, sind auch die übrigen Sänger - Nina Kaiser (Sopran) aus München, die österreichische Altistin Ingrid Steiner sowie Tobias Scharffenberger (Bass) vom Theater Hagen - erfolgreiche Schüler von Rhodes. Für die Instrumentalbegleitung werden Alla Fastovskaja (Cembalo), der Organist Peter Eisele sowie Trompeter Willi Notte und Martin Schaefer (Pauken) sorgen. Die "Messiah"-Aufführung in der Bitburger Peterskirche beginnt am Donnerstag, 4. Dezember, um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ein weiteres Oratorium für Chor und Orchester wird am ersten Adventssonntag, 30. November, um 17 Uhr in der Pfarrkirche Liebfrauen in Bitburg aufgeführt: "Cäcilias Töchter" aus Meckel, die Kantorei Liebfrauen und Bitburger Chöre interpretieren Heinrich von Herzogenbergs "Die Geburt Christi". Dekanatskantor Thomas Netter leitet das Konzert, bei dem auch Gesangs- und Instrumentalsolisten sowie ein Streichorchester mitwirken. Kartenvorverkauf bei der Kulturgemeinschaft Bitburg, Telefon 06561/6001-220 oder -225.

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