Auf zu den Delfinen

Der zweieinhalbjährige Marcel Schild leidet an der seltenen frühkindlichen Entwicklungsstörung Arthrogryposis multiplex congenita (AMC). Seine verbogenen Gelenke sind schon oft operiert worden.

 Unbeschwertes Familienglück nur auf den ersten Blick: Marcel Schild (Mitte) mit Mama Nicole und Bruder Fabian leidet an einer Entwicklungsstörung der Gelenke. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Unbeschwertes Familienglück nur auf den ersten Blick: Marcel Schild (Mitte) mit Mama Nicole und Bruder Fabian leidet an einer Entwicklungsstörung der Gelenke. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Lirstal. Nicole und Stefan Schild waren 1993 aus ihrer Mietwohnung in Mayen auf den eigenen Bauernhof an den Ortsrand von Lirstal (VG Kelberg) gezogen. Hier hatte das tierliebende Paar Platz für große und kleine Vierbeiner. Ihr Anwesen wurde zur Station für Wanderreiter im Rahmen der Initiative "Eifel zu Pferd". Vor fünf Jahren wurden die Rechtsanwaltsfachgehilfin und der Elektriker erstmals Eltern. Und im November 2004 bekam Fabian ein Brüderchen, Marcel. "Ich habe während der zweiten Schwangerschaft so eine Ahnung gehabt, dass etwas nicht stimmt", erzählt Nicole Schild im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. Worauf es aber bei den Vorsorgeuntersuchungen keine Hinweise gegeben habe, sei bei der Geburt im Mayener Krankenhaus zur traurigen Gewissheit geworden."Es hat uns zunächst den Boden unter den Füßen weggezogen, als uns bewusst wurde, dass Marcel ein schwerst behindertes Kind ist", sagt seine Mutter. Wenige Tage nach der Geburt steht die Diagnose AMC fest, Marcel kommt in Kliniken nach Neuwied und Aachen. Zu Weihnachten 2004 hat die Familie das Kind erstmals zu Hause. "Aber nie für lange", berichtet Nicole Schild und reiht die Klinikaufenthalte der zurückliegenden beiden Jahre aneinander. Zahllose Arztbesuche und Klinikaufenthalte

Die Operationen an Marcels Händen, Armen, Füßen, Beinen, an Hüfte und Kiefer finden in der europaweit einzigen orthopädischen Kinderklinik in Aschau am Chiemsee statt. Auf dem Terminkalender der Familie stehen seit Marcels Geburt zahllose Arztbesuche, dreimal in der Woche Krankengymnastik und zweimal in der Woche Ergotherapie. Marcels Krankengymnastin sei es gewesen, die sie auf die positiven Auswirkungen einer Delfintherapie aufmerksam gemacht habe, erzählt Nicole Schild. Inzwischen habe sie Kontakt mit Familien, deren AMC-erkrankte Kinder bereits an einer Delfintherapie teilgenommen haben. "In allen Fällen hat die Therapie Vorteile und Fortschritte gebracht, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß", weiß Nicole Schild. "Das macht uns Mut." Eine Zusage aus dem türkischen Kemer nahe Antalya haben die Schilds bereits. Am 9. September geht's los; der Aufenthalt umfasst 15 Tage. Dass die ganze Familie das kranke Kind begleitet, gehört zu den Grundsätzen der Therapie.Bleibt die Finanzierung von 8000 Euro. "Inzwischen sind zwei Vereine mit im Boot", sagt Nicole Schild, der Verein "Familie sein - Familie bleiben", der Familien mit behinderten Kindern finanziell unterstützt, sowie die Stiftung "Lichtblick", die Familien mit schwer kranken Kindern unter die Arme greift. Außerdem habe es schon mehrere Aktionen zugunsten der Delfintherapie für Marcel in der Region gegeben. Ungefähr die Hälfte der Kosten liege auf dem Spendenkonto.Wer mehr über Marcel und seine Krankheit erfahren und die Delfintherapie unterstützen möchte, kann sich an seine Eltern wenden: Nicole und Stefan Schild, In der Holl 5, 56767 Lirstal, Telefon 02657/1636; Informationen im Internet: www.delfintherapie-marcel.de. Spendenkonten sind eingerichtet bei der Volksbank RheinAhrEifel, Konto 397611300, BLZ 57761591, bei der Kreissparkasse Vulkaneifel, Konto 57356, BLZ 58651240, und bei der Volksbank Cochem-Zell, Konto 50280306, BLZ 58790100, Verwendungszweck: Delfintherapie Marcel Schild.

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