Aus Costa Rica und der Eifel

OBERSTEDEM. Mit Produkten aus der Region und dem fairen Handel möchte der Katholische Frauenbund im Rahmen einer Fastenaktion für mehr Sensibilität bei der Ernährung werben.

"Brauchen wir angereicherte, hochglanz-verpackte Produkte, und was haben unsere Großeltern gemacht, als es noch keinen Pfannkuchenteig aus der Flasche und pulverisierte Eier gab?" Für Regina Parge-Ahling vom Katholischen Deutschen Frauenbund (KDF) im Diözesanverband Trier stellen sich viele solcher Fragen, wenn sie sich mit heute weit verbreiteten Ernährungsgewohnheiten auseinander setzt - Gewohnheiten von Verbrauchern, die sich weder Gedanken um die Herkunft noch um die Zusammensetzung ihrer Lebensmittel machen. Für beides möchte der KDF bis Mitte März mit seiner eher ungewöhnlichen Fastenaktion "Wir sparen nicht am falschen Ende - Sieben Wochen mit Produkten aus der Region und dem fairen Handel" sensibilisieren. Dabei geht es den Veranstaltern weniger darum, auf etwas zu verzichten, um anschließend genau so weiterzuleben wie vorher. Sondern: "In den sieben Wochen der Fastenzeit sollen vielmehr eigene Konsumgewohnheiten überdacht und gleichzeitig neue Verhaltensweisen eingeübt werden", heißt es in einer Broschüre, die bei der Auftaktveranstaltung in Oberstedem ausliegt. Auf dem landwirtschaftlichen Hof der Familie Arens, die auch Direktvermarkter ist, haben sich an diesen Donnerstag Frauen versammelt, die sich informieren, und möglicherweise auch ändern wollen. "Frauen und Mütter sind zentrale Anlaufstellen für alle Fragen der Ernährung innerhalb der Familie", sagt Hauswirtschaftsmeisterin Christa Schweyer, beim KDF Prüm zuständig für Verbraucherfragen. "Ernährungsgewohnheiten werden zuhause gelernt", sagt sie, doch leider oft die falschen: "50 Prozent aller Nahrungsprodukte, die wir verwenden, sind Fertig- oder Halbfertigprodukte - es wird mittlerweile mehr Geld für irgendwelche Wellness-Produkte als für Lebensmittel ausgegeben." Natürlich seien regionale Produkte oft teurer als die Ware aus dem Supermarkt, sagt Regina Parge-Ahling, doch förderten sie die Wirtschaft innerhalb der Region. Allerdings brauchten nicht nur die regionale Wirtschaft Unterstützung, sondern auch Menschen in Südamerika, Asien oder Afrika. Mit dem Kauf fair gehandelter Produkte könne dort in Bildung und soziale Sicherheit investiert werden, sagt Petra Hauprich-Wenner vom Katholischen Frauenbund. "Für uns sind das zwei Seiten einer Medaille: gerechte Löhne hier und auch dort." Infos zu weiteren Veranstaltungen der Fastenaktion gibt es beim Diözesanverband Trier unter Telefon 0651/47494 oder Email: kdfb.trier@t-online.de.

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