Baurecht für Bitburgs elften Kreisel

Im Frühjahr 2011 geht's los: Dann beginnen die Bauarbeiten für Bitburgs elften Kreisel, der den Unfallschwerpunkt an der Einmündung der Albachstraße in die B 50 entschärfen soll. Das 500 000-Euro-Projekt von Bund und Stadt hat Baurecht.

Bitburg. Gefährliche Kreuzung: Im spitzen Winkel stößt die lang gezogene Albachstraße stadtauswärts direkt auf die viel befahrene B 50. "Da ziehen manche Fahrer einfach raus, ohne die Vorfahrt des Verkehrs auf der Bundesstraße zu beachten", sagt Otmar Kaufmann von der Polizei Bitburg. Hinzu kommt: Auf den beiden Verkehrsachsen werden hohe Geschwindigkeiten gefahren. Ergebnis: An der Kreuzung kracht es häufig.

Mehr als 20 Unfälle registrierte die Polizei dort in den vergangenen sechs Jahren. Als "besonders gefährlich" hat auch die Unfallkommission die Stelle eingestuft, weil es dort in den vergangenen drei Jahren zu drei Unfällen mit Schwerverletzten kam. Allein 2009 haben zwei Menschen an der Kreuzung bei Unfällen ihr Leben verloren.

"Der geplante Kreisverkehr wird die Situation auf jeden Fall entschärfen", sagt Kaufmann: "Die Geschwindigkeiten werden reduziert, es gibt kein Linksabbiegen mehr, und es ist dann auch nicht mehr möglich, einfach von der Albachstraße auf die B 50 rauszuziehen."

Das Straßenbau-Projekt, das schon lange geplant wird, befindet sich nun auf der Zielgeraden. "Wir haben Baurecht", sagt Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein, der ursprünglich gehofft hatte, noch dieses Jahr mit den Bauarbeiten zu beginnen.

"Zu Verzögerungen haben die Fledermäuse geführt", sagt Enders. Es wurde befürchtet, dass die Tiere nicht mehr ihren Weg vom Stadtgebiet über das Albachtal zum Kylltal finden, wenn ihre Leitlinie unterbrochen wird, weil für den mit einem Durchmesser von 60 Metern riesigen Kreisel einiges an Bewuchs und Bäumen gefällt werden muss. Den Fledermäusen wurde inzwischen mit einer neu gepflanzten Baumreihe geholfen.

Baustart ist gleich nach der Winterpause im Frühjahr 2011. Der Kreisel bekommt vier Arme: Einen für die Albachstraße, zwei jede Fahrtrichtung der B 50 und einen Anschluss für die Nord-Ost-Tangente, die allerdings noch kein Baurecht hat (der TV berichtete mehrfach).

Deshalb teilen sich zunächst Bund und Stadt die Kosten von rund 500 000 Euro - kommt die große Umgehungsstraße, die an den Kreisel anschließt, erstattet das Land Bund und Stadt die Kosten für den Arm zur Landesstraße zurück.

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Es könnte noch runder laufen

Wenn Stadt und Bund schon den Anteil des Landes vorfinanzieren, um den Arm zur geplanten Nord-Ost-Tangente in einem Zuge an den neuen Kreisel zu bauen, steht das Land in der Pflicht. Für die große Umgehungsstraße, die drei weitere Kreisel bringt, sollte das Land- sobald Baurecht besteht - umgehend Geld geben. Spätestens mit der großen Umgehungstraße läuft der Verkehr dann in Bitburg richtig rund. d.schommer@volksfreund.deEXTRA Bitburgs Kreisel: 1999 stieg Bitburg an der Trierer Straße/Kreisverwaltung ins Kreisel-Geschäft ein. Abgerundet wurden auch die Kreuzungen Mötscher Str./B 50/Housing (2000), Prälat-Benz-Str./Mötscher Str. (2001), Wittlicher Str./Talweg (2001), Neuerburger Str./Brodenheckstr./Aldi (2002), Neuerburger Str./Karenweg (2002), Krankenhaus/Krankenhausstr. (2002), Saarstr./Industriestr. (2002), Saarstr./Südring (2004) und B 257/Echternacherstr. (2007). (scho)

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