Beerdigung dritter Klasse

War das Ende der Fusionspläne zwischen der Sparkasse Trier und der Kreissparkasse Bitburg-Prüm im Sommer vergangenen Jahres noch spektakulär und tragisch, so wirken die offensichtlich zum Scheitern verurteilten Verhandungen zwischen Bitburg-Prüm und Daun - wie von einigen bereits vor dem Beginn prognostiziert - wie eine Farce, die vermutlich in einer Beerdigung dritter Klasse enden wird.

Es geht, wenn nicht alles täuscht nur noch darum, die Schuld am Scheitern unter den Beteiligten zu verteilen. Wem der schwarze Peter zugeschoben werden wird, ist jedoch nicht wirklich entscheidend.Man fragt sich vielmehr, warum überhaupt mit dem Verhandeln begonnen wurde, da doch schon vor dem Beginn der Verhandlungen mit Trier erfolglos Sondierungsgespräche mit Daun geführt worden waren. Wollten die Gegner der großen Fusion im Kreis Bitburg-Prüm zeigen, dass nicht unbelehrbare Betonköpfe sind und ihre grundsätzliche Offenheit für Fusionen dokumentieren - nur eben nicht mit Trier? Vermutlich war der Beschluss, Gespräche mit Daun zu beginnen, tatsächlich nur Schaulaufen für die Galerie und damit das Gleiche, was jetzt bei der Suche nach Schuldigen als Schlussakt aufgeführt werden wird. Im Kern herrscht in den Kreistagen jedoch ein tief verwurzelter Unwille, die mit der Herrschaft über die eigene Sparkasse verbundenen Pfründe nicht aus der Hand zu geben. So wird man denn noch eine Weile weiter wurschteln, bis man irgendwann aus ökonomischen Gründen gezwungen ist, sich mit einem Partner zusammenzutun. Dass die Verhandlungsposition sowohl für Daun als auch für Bitburg-Prüm, egal mit wem sie dann reden müssen, schlechter sein wird als jetzt, ist der Mehrheit der Beteiligten offenbar gleichgültig. Damit ist zumindest belegt, dass rationale Erwägungen bei der Arbeit von Provinzpolitikern nicht die allerhöchste Priorität haben. l.ross@volksfreund.de

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