Beschämende Imkerei

Zum Artikel "Neue Imker braucht das Land" (TV, 18. September) meint dieser Leser:

Das Landwirtschaftsministerium soll mal lieber was dafür tun, damit Bienen überhaupt noch Nahrung finden. Immer mehr Mais für Biogasanlagen entzieht nicht nur den Bienen die Nahrungsgrundlage. Weshalb sollen sich junge Leute für die Imkerei entscheiden, wenn sie in den endlosen Maiswüsten ihren Bienen nur noch beim Sterben zusehen können?

Imker gibt es genug, es sei denn, man hängt dem Irrglauben an, dass hinter jedem Bienenvolk ein Imker stehen muss. Mit guter technischer Ausrüstung und profundem Fachwissen ist es problemlos möglich, neben dem Beruf 50 und mehr Bienenvölker zu halten.

Aber es ist natürlich interessanter, möglichst viele kleine Hobbyimker mit wenig Bienenvölkern heranzuziehen, damit die zahlreichen Bieneninstitute ihre Existenzgrundlage behalten. Deutschland steht mit dieser strukturellen Fehlentwicklung in Europa einzig da und glaubt auch noch, damit eine hochwertige Imkerei zu haben. Dabei schämt man sich fast schon der eigenen Imkerei, wenn man im EU-Ausland Imkereien und Imkereigenossenschaften besucht und mit der heimischen Situation vergleicht. Es wird Zeit, diese Entwicklung zu korrigieren.

Klaus Maresch, Bonn

TierE

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