Bescheiden, unaufgeregt und nun hochdekoriert

Bitburg · Manfred Böttel hat mehrere Herzensangelegenheiten, wenn es um seine Heimatstadt Bitburg geht. Für den Bau der Stadthalle hat er sich stets starkgemacht - mit Erfolg. Der Kommunalpolitiker möchte noch an weiteren wichtigen Entscheidungen mitarbeiten, wie er es nun schon seit 32 Jahren tut. Für sein Engagement ist er mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet worden.

 Für die Stadthalle hat sich Manfred Böttel stets starkgemacht. Dass sie nun an diesem Standort steht, freut ihn immer noch. TV-Foto: Maria Adrian

Für die Stadthalle hat sich Manfred Böttel stets starkgemacht. Dass sie nun an diesem Standort steht, freut ihn immer noch. TV-Foto: Maria Adrian

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Bitburg. Sein Onkel hat ihn dazu gebracht, kommunalpolitisch in der Freien Bürgerliste (FBL) tätig zu werden. Das war 1984, und Manfred Böttel wurde dann auf Anhieb in den Bitburger Stadtrat gewählt. "Das war schon ein Sprung ins kalte Wasser für einen Newcomer wie mich", erzählt er. Der Fraktionsvorsitzende der FBL wollte sich nie an eine Partei binden, die Freie Bürgerliste war da für ihn die richtige Wahl.
Grundsätzlich geht er davon aus, dass alle Mitglieder der Stadtratsfraktionen das Beste für die Stadt wollen und nicht persönliche Vorteile in den Vordergrund stellen. Dass man dennoch für Projekte streiten und unterschiedliche Meinungen akzeptieren muss, ist für ihn keine Frage. Wenn es ums Geld geht, dann scheiden sich oft die Geister. Dass die Stadthalle in der Innenstadt gebaut worden ist und gut angenommen wird, belohnt ihn für seinen Einsatz.
Gut gemeint war aus Böttels Sicht auch der Innenstadtring. "Der Verkehrsfluss war einfach besser, die Bürger waren aber dagegen, deshalb haben wir das rückgängig gemacht", räumt er ein. Es gibt noch viele Projekte, die Böttel mit anpacken möchte: die sinnvolle Nutzung der Housing, die Sanierung des Cascade und des Hauses der Jugend. Herzensangelegenheiten sind für den Abteilungsleiter des Rettungsdienstes im Kreis die Kindertagesstätte in der alten Kaserne und die Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen.
Trotz viel Mühe nie verzagt


"Ich weiß nicht, ob ich das noch erlebe, aber ich wünsche mir für den Bürger eine zentrale Anlaufstelle, bei der Angelegenheiten, die Stadt, Verbandsgemeinde und Kreis betreffen, erledigt werden können. Das würde Vieles vereinfachen." Dass die Arbeit als Kommunalpolitiker oft mühsam ist und Wünsche und Projekte aus Geldgründen geschoben werden müssen, hat Böttel noch nicht verzagen lassen. Er findet allerdings die Kreisumlage zu hoch, in Anbetracht der Tatsache, dass auch viele Menschen aus dem Umland Bitburger Einrichtungen nutzen. Die Kommunen hätten immer weniger Geld zum Überleben zur Verfügung. Da werde es auch zunehmend schwierig, junge Leute für dieses Ehrenamt zu gewinnen. Als Kommunalpolitiker müsse man gesunden Menschenverstand haben, bekannt sein und auch schon mal Bauchentscheidungen treffen.
Seinen Posten als Fraktionsvorsitzender würde er bereitwillig an einen jüngeren Politiker abgeben. Dennoch möchte er sein Engagement für Bitburg fortsetzen und auch beim DRK- Ortsverein weiter ehrenamtlich tätig sein. Die Zusammenarbeit mit Menschen macht ihm viel Spaß. Dabei möchte er selbst nicht im Mittelpunkt stehen.
Freude über Auszeichnung


Als ihm Roger Lewentz die Freiherr-vom-Stein-Plakette verliehen hat und er nun im Mittelpunkt stand, hat sich Böttel aber schon über diese hohe Auszeichnung gefreut. "Ich war schon stolz darauf, dass Bürgermeister Joachim Kandels mich vorgeschlagen hat", gibt er zu. Die Freiherr-vom-Stein-Plakette liegt nun in Böttels Arbeitszimmer, die dazugehörige Anstecknadel hat er an seinen Anzug gesteckt. ma

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