Betreiber will Buckelpiste in der Bitburger Eishalle durch richtige Sauerstoffzufuhr in den Griff zu bekommen

Bitburg · Das neue Dach der Eissporthalle Bitburg hat den Läufern in der vergangenen Saison viele Probleme gemacht: Je nach Witterung tropfte Kondenswasser von der Decke und verwandelte die Eisfläche in eine Buckelpiste. Seit Monaten prüft ein Gutachter die Problematik. Betreiber und Architekt sagen, die richtige Belüftung der Eishalle schaffe Abhilfe.

 2014 wurde das Dach der Bitburger Eishalle saniert. Nun scheinen die anfänglichen Probleme mit Kondenswasser und daraus resultierenden Buckeln auf der Eisfläche behoben zu sein. TV-Foto: Katharina Hammermann

2014 wurde das Dach der Bitburger Eishalle saniert. Nun scheinen die anfänglichen Probleme mit Kondenswasser und daraus resultierenden Buckeln auf der Eisfläche behoben zu sein. TV-Foto: Katharina Hammermann

Foto: (e_bit )

Als junge Eiskunstläuferinnen diese Saison in der Bitburger Eishalle zum Rittberger abhoben, landeten sie nicht selten auf der Nase. Das sagt Irene Weber, Vorsitzende des Bitburger Eissportvereins (und zugleich Fraktionsvorsitzende der SPD im Bitburger Stadtrat).

Man darf den Eiskunstläuferinnen jedoch keine schlechte Schule unterstellen. Denn seit der mehr als eine Million Euro teuren Sanierung der Eishalle im vergangenen Jahr gab es häufiger Probleme mit Kondenswasser, das sich am neuen Dach der Halle bildete, auf die Eisfläche tropfte und diese in eine Buckelpiste verwandelte (der TV berichtete).

Nach Angaben der Stadtverwaltung prüft schon seit Monaten ein Gutachter die Feuchtigkeitsproblematik. Er soll herausfinden, ob ein Planungs- oder Baufehler vorliegt. Die Eislaufsaison endete vor gut einer Woche. Ein Ergebnis des Sachverständigen liegt noch nicht vor. Der TV hat nachgehakt:

Das sagen die Eissportler: "Die Tropfen, die von oben kommen, sind gefährlich ", sagt Irene Weber. "Diese Stalagmiten (Anm. der Red.: Das sind vom Boden einer Höhle emporwachsende Tropfsteine) bilden sich über Nacht, und wenn man am Morgen aufs Eis geht, ist das unangenehm", weiß Weber. "Beim Kunstlauf haben sich ein paar Mädchen hingelegt - zum Glück ohne ernste Verletzungen." Auch der Eishobel, eine tonnenschwere Maschine mit der die Lauffläche geglättet wird, sei durch die Eisbuckel mehrmals kaputtgegangen, was zu Trainingsausfällen geführt habe. Im September, Oktober und November sei es besonders schlimm gewesen, sagt Weber, in den letzten Monaten hingegen weniger dramatisch.

Das sagt die Stadt: "Die Probleme treten im besonderen Maße dann auf, wenn die Außentemperaturen wesentlich höher als im Innenbereich der offen gebauten Halle sind und relativ warme, feuchtigkeitsgesättigte Luft in die Eishalle strömt und dort kondensiert", erklärt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt Bitburg. "Zurzeit finden Untersuchungen statt, um das Problem einzugrenzen. Mehr können wir momentan nicht zu der Angelegenheit sagen."

Das sagt die Betriebsleiterin: "Wir haben keine Probleme mehr mit dem Dach", sagt Martha Degens, Betriebsleiterin der Eishalle. "Wir mussten uns am Anfang mit der Problematik zurechtfinden. Seit wir die richtige Art der Belüftung über die Seitenrollos herausgefunden haben, ist es immer besser geworden."

Das sagt der Architekt: "Die Kondenswasser-Problematik beruht nicht auf einer Fehlkonstruktion des Daches, sondern auf der Unkenntnis darüber, wie man lüften soll", sagt der mit der Sanierung der Eislaufhalle und dem Bau des neuen Daches beauftragte Architekt Manfred Neis. "Anfangs hat man die Windschutzvorhänge an den Seiten der Halle in der Nacht geöffnet. Mittlerweile hat man aber herausgefunden, dass es sich bewährt hat, die Windschutzfolien Tag und Nacht unten zu lassen, wodurch die Luft nur noch leicht zirkuliert. Jetzt hat sich das Problem gegeben. Ich habe mir keinen Konstruktionsfehler vorzuwerfen."

Das sagt die Geschäftsführerin: Elfriede Grewe ist Geschäftsführerin der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB), einem hundertprozentigen Tochterunternehmen der Stadt. Neben dem Betrieb des Cascade-Schwimmbades leitet die BVB auch die Geschäfte der Eissporthalle. "Mit den Auswirkungen des Baus habe ich mich nicht beschäftigt. Ich kann nur sagen, dass sich das nicht auf den Betrieb ausgewirkt hat. Mit 40 000 Besuchern und einem Umsatz von 230 000 Euro liegen wir auf dem Niveau des Vorjahres." Dennoch müsse die Stadt für das Jahr 2014 einen Verlust von 120 000 Euro ausgleichen, so Grewe.

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