Billen-Widersacher suchen Herausforderer

Den Bitburg-Prümer Christdemokraten stehen turbulente Zeiten ins Haus: Nach der Quasi-Ankündigung ihres Vorsitzenden Michael Billen, 2011 erneut für den Landtag kandidieren zu wollen, suchen seine innerparteilichen Widersacher einen Herausforderer. Die Zeit drängt.

Bitburg. (sey) Knapp 14 Monate sind's noch bis zur nächsten Landtagswahl. Doch in den Reihen der Bitburg-Prümer CDU scharren die ersten bereits nervös mit den Hufen. Schuld daran ist Kreisvorsitzender Michael Billen. Seit der 54-jährige Kaschenbacher Landtagsabgeordnete am Sonntag mehr oder weniger offen durchblicken ließ (TV-Montagausgabe), dass er 2011 noch einmal für den Landtag kandidieren will, ist die innerparteiliche Hektik groß. Denn nun müssen Billens innerparteiliche Gegner nachziehen und einen Herausforderer präsentieren.

Dabei hatten die Widersacher des seit der sogenannten Polizeidaten-Affäre angeschlagenen Kaschenbachers wohl darauf gehofft, dass Michael Billen zwar womöglich in der laufenden Legislaturperiode nicht zurücktreten, aber auf keinen Fall mehr erneut kandidieren würde. Aber seit dem Neujahrsempfang im Bitburger Eifelbräu ist klar: Billen denkt nicht im Traum daran, die Flinte ins Korn zu werfen.

Interessant wird es bereits am kommenden Dienstagabend. Da trifft sich der Bitburg-Prümer CDU-Kreisvorstand. Zur Erinnerung: In der letzten Vorstandssitzung Anfang Dezember wurde dem seinerzeit erkrankten Vorsitzenden Michael Billen noch mehrheitlich eine Art gelb-rote Karte gezeigt. Und Billen-Vize Klaus Juchmes sagte dem TV: "Wir werden 2011 mit einem anderen Kandidaten antreten."

Wer die Billen-Alternative sein könnte, sagte Juchmes nicht; nur dass er selbst nicht für eine Kandidatur zur Verfügung stehe. Am Dienstag wird der inzwischen genesene Billen selbst wieder die Vorstandssitzung leiten. Wie der 54-Jährige dem TV sagte, gehe es unter anderem um einen Termin für den CDU-Kreisparteitag.

Nicht irgendein Kreisparteitag, sondern der, auf dem der Bitburg-Prümer CDU-Direktkandidat für die Landtagswahl nominiert werden soll. Als Zeitpunkt ist angeblich Mitte Juni im Gespräch.

Für Billens innerparteiliche Gegner läuft damit der Countdown, um einen eigenen Kandidaten in Stellung zu bringen.

Nur: Wer soll's machen? Der designierte CDU-Bezirksvorsitzende Patrick Schnieder (41) dürfte das Such-Kommando anführen. "Wir haben fähige Leute in unseren Reihen, die das machen können", sagt er, aber Schnieder sagt auch: "Das schüttelt man nicht aus den Ärmeln."

Mathilde Weinandy (59) ist ein Name, der in diesen Tagen immer wieder genannt wird. Die Prümer Bürgermeisterin saß bereits zehn Jahre im Landtag; und dass sie ihren Parteifreund Billen nicht besonders mag, ist auch kein Geheimnis. Also, Frau Weinandy, wie wär's? Die Begeisterung hält sich offenbar in Grenzen: "Ich weiß nicht, ob ich mir das noch einmal antun würde", sagt sie, und es hört sich so an, als brauche sie erst keiner zu fragen.

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