Stadtentwicklung Einvernehmlich läuft hier mal gar nix

Bitburg · Es stockt an Bitburgs Beda-Platz. Ohne Verkehrskonzept gibt es kein Baurecht für die Bit-Galerie und das Wohnhaus, die dort geplant werden. Ursprünglich wollte der Bürgermeister dem Stadtrat heute eine „einvernehmliche Lösung“ präsentieren. Doch daraus wird nichts.

 Frostige Stimmung: Blick auf den Beda-Platz vom Haus Beda aus – in der Mitte die Kreissparkasse, links davon wird die Bit-Galerie geplant, dazwischen die Reihen parkender Autos.

Frostige Stimmung: Blick auf den Beda-Platz vom Haus Beda aus – in der Mitte die Kreissparkasse, links davon wird die Bit-Galerie geplant, dazwischen die Reihen parkender Autos.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Und sie finden und finden nicht zusammen. Und das obwohl seit weit mehr als einem halben Jahr ein Koordinator eingeschaltet ist, der zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln soll. Doch nach wie vor ist keine Lösung für Bitburgs Beda-Platz in Sicht. Und so lange es kein Verkehrskonzept für diesen Bereich gibt, stocken weiter alle Projekte, die dort geplant werden.

Ob das Einkaufszentrum Bit-Galerie samt Tiefgarage und Kino neben der Kreissparkasse oder das große Gebäude an der Gartenstraße, in dem 34 Wohnungen entstehen sollen: Alles hängt in der Warteschleife. Dabei war Bürgermeister Joachim Kandels noch in der Dezembersitzung zuversichtlich, „in Kürze eine einvernehmliche Lösung“ präsentieren zu können, wie der Verkehr rund um den Beda-Platz neu geordnet werden könnte (der TV berichtete).

Und so stand die Präsentation dieses Lösungsvorschlags ursprünglich auch auf der Tagesordnung der heutigen Stadtratssitzung. Das Konzept sollte sogar direkt beschlossen werden. Doch so schnell geht es dann doch nicht. „Es gab am Freitag in der Runde aus Investoren, Planern und Verwaltung noch einmal ein Gespräch, in dem wichtige Erkenntnisse aufgetreten sind, die einen weiteren Abstimmungsbedarf erfordern“, erklärt Kandels auf TV-Anfrage. Zu Details will er sich nicht äußern.

Wer die Geschichte der Komplikationen rund um das händeringend gesuchte Verkehrskonzept für den Beda-Platz kennt, ahnt, worum es gehen könnte: Zwei Konzepte, beide seit dem ersten Halbjahr 2018 auf dem Tisch, sind nicht unter einen Hut zu bringen. Denn während die Kreissparkasse Bitburg-Prüm, der der Platz gehört, diesen mit mehr Grün, mehr Bänken, Wasser und Kunst attraktiver gestalten will, setzen die Verkehrsplaner auf einen kleinen Einbahnring rund um den Beda-Platz, der aber nur mit einer Verbindungsachse mitten über die Fläche funktionieren würde.

An genau dieser Stelle hakt es nun schon fast ein Jahr lang – und das, obwohl mit Hilfe des so genannten Projektkoordinators vom Büro Hille aus Ingelheim mehrere Varianten geprüft wurden.

Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Ingolf Bermes, ist enttäuscht: „Die vorgelegten Alternativen sind nicht konsensfähig. Alle uns bislang präsentierten Varianten sehen eine Überquerung des Beda-Platzes vor. Damit ist weder die Funktionalität des Platzes gewährleistet, noch lässt sich die von uns angestrebte attraktive Gestaltung umsetzen.“

Nach dem Plan der Sparkasse soll der Beda-Platz auch nach der Neugestaltung weiter zum Parken sowie für Feste und Märkte genutzt werden können. Die Parkplätze, die weichen müssten, sollen in der Tiefgarage kompensiert werden. Aber vor Galerie und Kreissparkasse soll Platz für Gastronomie, Kunst und Grün entstehen – und das alles mit einer gewissen Weitläufigkeit, wie die Pläne des von der Kreissparkasse beauftragten Landschaftsarchitekturbüros WES zeigen, die der TV im Juni vorgestellt hat.

Die Vorstellungen der Kreissparkasse sind nicht zu vereinen mit dem Verkehrskonzept Ingenieurbüros Vertec und des Landesbetriebs Mobilität Gerolstein – und an dieser festgefahrenen Situation hat sich nun schon seit einem dreiviertel Jahr im Wesentlichen nichts geändert. Eine Einigung ist nicht in Sicht.

Der Bürgermeister wird deshalb dem Stadtrat heute vorschlagen, den Punkt „Verkehrsführung Beda-Platz“ von der Tagesordnung abzusetzen. Kandels dazu: „In Abstimmung mit den Anrainern und Investoren beziehungsweise Projektsteuerern soll im gegenseitigen Einvernehmen davon abgesehen werden, ein Verkehrskonzept diesen Donnerstag zu beraten und zu beschließen.“

Ziel ist es nun, in der Sitzung am 21. Februar „eine abgestimmte und konsensfähige Planung“ vorzustellen.

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