Ärzte-Genossenschaft Bitburger Stadtrat steht einstimmig hinter Medicus eG

Bitburg · Dass der Eifeler Ärzte-Genossenschaft Medicus eG die Zulassung für den Betrieb eines medizinischen Versorgungszentrums verwehrt wurde, hält auch der Bitburger Stadtrat für ein Unding. Einstimmig hat der Rat – wie zuvor bereits der Kreistag – eine Resolution verabschiedet.

Darin wird gefordert, dass die Kassenärztliche Vereinigung über den Antrag der Medicus eG, ein medizinisches Versorgungszentrum betreiben zu dürfen, neu entscheiden soll. Dabei gelte es, die Zukunft der ärztlichen Versorgung im Eifelkreis „in den Vordergrund der Abwägung“ zu stellen, wie es in der Resolution heißt.

Die Ablehnung des Zulassungsantrags nimmt der Stadtrat mit „großem Unverständnis zur Kenntnis“. Die Eifeler Ärzte-Genossenschaft sei eine „höchst sinnvolle Initiative“ zur Sicherungstellung der medizinischen Versorgung.

In der Medicus eG haben sich 13 Ärzte aus dem Eifelkreis zusammengetan. Gemeinsam wollen sie gegen den Ärztemangel auf dem Land kämpfen. Die Idee: Als Genossenschaft wollen sie in erster Linie in den Praxen der Mitglieder, aber darüber hinaus auch in noch zu gründenden Praxen junge Mediziner in Voll- oder Teilzeit anstellen. Hintergrund der Idee ist die Erkenntnis, dass viele jungen Ärzte heute das unternehmerische Risiko einer Selbstständigkeit scheuen und Familie und  Freizeit wichtiger geworden sind, als im Rund-um-die-Uhr-Betrieb zu arbeiten. Die Medicus eG will Angestellten-Verhältnisse mit flexiblen Arbeitszeiten und Möglichkeit zur Teilzeitarbeit auch in der Eifel ermöglichen, wo es – anders als in Großstädten – weniger Gemeinschaftspraxen gibt. Der Zulassungsantrag scheiterte aber an einer persönlichen Bürgschaft, auf die die KV besteht (der TV berichtete). Für den Bitburger Stadtrat ist das nicht akzeptabel.

„Es ist wichtig, in dieser Sache auch politisch Druck aufzubauen“, sagte Bürgermeister Joachim Kandels in der Sitzung. Eine Einschätzung, die alle Ratsmitglieder teilen.

Anfang Juli gibt es ein weiteres Gespräch, bei dem Vertreter der Medicus eG mit Landrat Joachim Streit an der Spitze sich erneut mit Vertretern der KV treffen – in der Hoffnung, eine Wende zu erreichen.

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