Brandherd gelöscht: Feuerwehrführung des Eifelkreises wagt nach Krise den Neustart

Bitburg · Im dritten Anlauf hat es geklappt: Die acht Wehrleiter des Eifelkreises haben sich nach zwei gescheiterten Versuchen in 2012 nun auf einen neuen Kreisfeuerwehrinspekteur verständigt. Jürgen Larisch aus Speicher wurde mit sieben Ja-Stimmen bei einer Enthaltung in das Spitzenamt gewählt.

 Der rot-grüne Sparkurs macht vor der Feuerwehr nicht halt: Im rheinland-pfälzischen Landtag sperrt sich die CDU-Opposition gegen die Regierungspläne, Geld aus der Feuerschutzsteuer für andere Zwecke abzugreifen. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Der rot-grüne Sparkurs macht vor der Feuerwehr nicht halt: Im rheinland-pfälzischen Landtag sperrt sich die CDU-Opposition gegen die Regierungspläne, Geld aus der Feuerschutzsteuer für andere Zwecke abzugreifen. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Krise, welche Krise? Bester Laune präsentierte sich die Führungsriege der 221 Feuerwehren im Eifelkreis am Dienstagabend in öffentlicher Sitzung. Auf dem Programm stand die Wahl des neuen Kreisfeuerwehrinspekteurs - jenes Spitzenamt, das seit dem Rücktritt von Manfred Schuler Ende September 2012 kommissarisch Thomas Birnfeld, feuertechnischer Bediensteter der Kreisverwaltung, inne hatte. Zwei Wahlversuche sind im Vorfeld gescheitert. Im August fand Willi Schlöder keine Mehrheit, im November wählten die Wehrleiter Lutz Kivel, einen Berufsfeuerwehrmann, der nicht die von Landrat Joachim Streit geforderte uneingeschränkte Freistellungserklärung vorlegen konnte und deshalb nicht ernannt wurde. Doch von diesen Reibereien innerhalb der Riege der Wehrleiter sowie zwischen Wehrleitern und Landrat war nichts mehr zu spüren. Die Stimmung war gelöst. Die Wehrleiter hatten sich bereits im Vorfeld auf Jürgen Larisch (siehe Extra) verständigt. Deutliches Ergebnis: Larisch wurde in geheimer Wahl mit sieben Ja-Stimmen bei einer Enthaltung zum neuen Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) gekürt und erntete anerkennenden Applaus von den Wehrleitern. "Ich freue mich sehr über so viel Rückenwind. Die eine Enthaltung ist für mich Ansporn, auch diesem Wehrleiter zu zeigen, dass ich für das Amt geeignet bin", sagte Larisch, der im Vorfeld der Wahl im Gespräch mit dem TV zu seiner Motivation erklärt hatte: "Man kann bei so einer Sache nicht immer nur kopfschüttelnd zusehen, sondern sollte dann auch bereit sein, selbst nach vorne zu treten und Verantwortung zu übernehmen." Landrat Joachim Streit sagte am Ende einer unspektakulären Sitzung, die völlig reibungslos verlaufen ist: "Es war gut, dass sich die Wehrleiter abgesprochen haben. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ausgang der Wahl. Ich kenne Larisch noch von meiner Zeit als Bürgermeister in Bitburg. Es ist ein sehr engagierter Mitarbeiter und ein Feuerwehrmann mit Herz und Verstand." Zur Person: Jürgen Larisch

Jürgen Larisch, Jahrgang 1959, stammt aus Trier und hat nach der Handelsschule zunächst eine kaufmännische, dann eine Ausbildung bei der Bundespolizei gemacht, für die er zehn Jahre an Standorten von Bonn bis Lübeck im Einsatz war. Seit 1988 arbeitet er im Ordnungsamt der Stadt Bitburg und ist 1989 nach Speicher gezogen, wo er seit 1992 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist. Larisch ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er liest gerne, zuletzt "Die Eifelbullen" von Jacques Berndorf. scho

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