Burbacher wollen den Windpark

Die Gemeinde Burbach will auf ihrer Gemarkung fünf Windkraftanlagen aufstellen. In einer Bürgerversammlung in der Gemeindehalle informierten der Ortsbürgermeister und die mögliche Betreiberfirma rund 80 interessierte Bürger. Die signalisierten Zustimmung.

Burbach. Nicht viel mehr als zehn Kilometer Luftlinie sind die Ortsgemeinden Burbach und Kyllburgweiler voneinander entfernt. Beim Thema Windkraft allerdings trennen die beiden Orte in der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg Welten: In Kyllburgweiler liefen die Einwohner Ende vergangenen Jahres Sturm, als sie von den Plänen eines Investors hörten, drei Windräder in der Nähe ihres Orts aufzustellen (der TV berichtete). Die Bürger in Burbach stehen einem ähnlichen Vorhaben in ihrer Gemeinde offenbar positiv gegenüber. Ortsbürgermeister Rudi Hau informierte in einer Bürgerversammlung über die Pläne der Firma Juwi Wind GmbH aus Wörrstadt, auf gemeindeeigenen Grundstücken von Burbach einen Windpark zu betreiben (siehe Extra). Und die Zeichen, dass diese Pläne auch umgesetzt werden, sind gut. Auf die öffentliche Bitte des Ortschefs, dass mögliche Projektgegner jetzt und hier ihre Meinung sagen sollten, meldete sich bei der Bürgerversammlung niemand.

Im Gegenteil. Ausnahmslos positiv äußerten sich die Versammlungsteilnehmer gegenüber dem TV über das geplante Vorhaben. Matthias Stein sagte: "Ich kann das nur befürworten. Wir müssen weg von der Atomenergie. Für die Gemeinde sehe ich nur Vorteile." Auch Ewald Engel steht den Plänen grundsätzlich positiv gegenüber: "Ich sehe große Vorteile in der umweltfreundlichen Technologie." Andreas Adams, Regionalmanager der Juwi, sah sich bestätigt: "Natürlich spielt uns die aktuelle Diskussion nach dem Atomunfall in Japan in die Karten. Die Menschen wollen saubere Energie. Sie haben lieber Windräder als Atommeiler vor der Haustüre", resümierte er die Stimmung bei der Versammlung.

Den Standort Burbach bezeichnete er als grundsätzlich ideal. Jetzt muss noch die genaue Standortfrage für den Windpark geklärt werden. Dazu laufen bereits Verhandlungen mit den Planern der Raumordnungsbehörde. Auf die Pläne, die dann rasch vom Gemeinderat diskutiert werden sollen, wartet auch Karl-Heinz Heyne vom Forstamt Bitburg: "Aus Sicht der Landesforsten haben wir grundsätzlich keine Vorbehalte. Für die Einzelfallprüfung brauchen wir die konkreten Planungsunterlagen. Wenn die genauen Standorte feststehen, beziehen wir Stellung."

Und noch ein - vor allem für die Gemeinde - wichtiger Aspekt wurde von einem Versammlungsteilnehmer am Donnerstagabend geäußert: "Ich sehe große finanzielle Vorteile für die Gemeinde", sagte Adam Peters dem TV. Burbach kann aufgrund der Windräder auf Einnahmen hoffen, mit denen der Ort abseits der aktuellen und klammen Haushaltslage wieder mehr und ohne Kredite investieren kann.

Der Grund dafür: Die Erlöse aus der Verpachtung geeigneter Flächen und die Gelder für die Wegenutzung sind nicht umlagefähig. Die Ortsgemeinden können sie komplett einstreichen und müssen nichts davon über die Verbandsgemeinde- oder Kreisumlage an andere Körperschaften abtreten.

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