Das alte Postgebäude soll weg

Bitburg · Hinter verschlossenen Türen stellte Bitburgs Bauausschuss die Weichen für die Umgestaltung des Postplatzes. Der Ausschuss empfiehlt den Abriss des 50er-Jahre-Gebäudes.

 Das Postgebäude „Am Spittel“ soll nach Ansicht des Bauausschusses abgerissen werden. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Das Postgebäude „Am Spittel“ soll nach Ansicht des Bauausschusses abgerissen werden. TV-Foto: Archiv/Harald Jansen

Die Umgestaltung des Postplatzes, der offiziell "Am Spittel" heißt, ist eines der Schlüsselprojekte der Innenstadt-Entwicklung. Schließlich ist das 4400 Quadratmeter große Areal am südlichen Ende von Bitburgs Fußgängerzone das Herzstück der Innenstadt - zumindest geografisch betrachtet viel Leben pulsiert dort noch nicht. Der Reiz des Areals ist neben seiner zentralen Lage vor allem das Umfeld: Mit Kranken- und Ärztehaus, Südschule sowie der fußläufigen Verbindung zu Beda-Platz und dem "Alten Gymnasium" gibt es viele Perspektiven für eine Umgestaltung des Platzes. Inzwischen drängt die Zeit: Ende des Jahres läuft der Mietvertrag mit der Post aus, die bisher das Gebäude nutzt.

Und eben jenes Gebäude mit seiner typischen 50er-Jahre-Architektur war bislang Dreh- und Angelpunkt der Debatte. Entscheidend für die weitere Umgestaltung des Areals ist die Frage, ob das Gebäude erhalten werden soll oder einem Neubau weicht, der sich so ausrichten ließe, dass ein größerer Platz entsteht. Hinzu kommt: Mit einem Neubau ließe sich auch eine Tiefgarage verwirklichen, die der Innenstadt nötige Parkplätze bringt.

Argumente, die im Bauausschuss offenbar eine Mehrheit gefunden haben. "Irgendwann musste ja mal eine Entscheidung fallen, wohin die Reise gehen soll", sagt Bürgermeister Joachim Kandels, der aber keine Details aus der nichtöffentlichen Diskussion preisgibt. Letztes Wort über die Abriss-Frage spricht ohnehin der Stadtrat. Und zwar in öffentlicher Sitzung am 29. April. Für Kandels ist es wichtig, dass dieses Thema nach der Vorberatung im Ausschuss auch wieder öffentlich besprochen wird. Zudem ist für den 6. Mai ein Gesprächstermin im Mainzer Innenministerium geplant, bei dem die Delegation um Stadt-Chef Kandels ausloten möchte, wie es um Fördermöglichkeiten für die Postplatz-Umgestaltung bestellt ist. Parallel bereitet das beauftragte Planungsbüro den Auswahl-Wettbewerb vor, bei dem sich Investoren-Architekten-Teams mit ihren Ideen bewerben können. Kandels wünscht, dass noch "im Laufe des Jahres" ein Team den Auftrag bekommt.

EXTRA Ein Thema, zwei Standpunkte: Ende 2005 hat die Stadt das Postgebäude samt dem Grundstück "Am Spittel" gekauft. Bisher waren Grüne, SPD und FDP - die zusammen sieben Sitze im Stadtrat haben - gegen den Abriss des Gebäudes. Für einen Neubau waren CDU, Liste Streit und FBL, die zusammen 21 Mandate im Rat haben. (scho)

Leser-Echo: Was ist Ihre Meinung? Finden Sie es eine Schande, das stadtbildprägende Postgebäude abzureißen, oder freuen Sie sich auf einen Neubau? Mailen Sie uns an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen)!

Meinung : Platz für mehr Stadtleben

Nicht jeder Neubau ist ein hässlicher Klotz. Aber Bitburg ist beim Abreißen historischer Bausubstanz ein gebranntes Kind. Insofern war die Debatte um das Postgebäude richtig und wichtig. Ebenso wichtig ist es nun, eine Entscheidung zu treffen. Der Abriss bietet einige Vorteile. So entsteht auch mehr Platz für einen zentralen Innenstadt-Platz, an dem das Stadtleben pulsiert. d.schommer@volksfreund.de

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