Stadtentwicklung Jetzt steht fest, wie was am Petersplatz passiert

Bitburg · 2018 werden 1,2 Millionen Euro in die Fußgängerzone investiert. Mittendrin: der Gäßestrepperbrunne. Heute wird der Entwurf gezeigt.

 Ralf Mayeres von der Stadtverwaltung zeigt, wie der Petersplatz in Bitburg später aussehen soll.

Ralf Mayeres von der Stadtverwaltung zeigt, wie der Petersplatz in Bitburg später aussehen soll.

Foto: TV/Dagmar Schommer

Irgendwann treffen sich alle in der Küche. Egal wie schön das Esszimmer gedeckt oder das Wohnzimmer hergerichtet ist, dort ist es halt gemütlich. Für Ralf Mayeres von der Stadtverwaltung ist der Petersplatz die Küche in der Bitburger Innenstadt. Der Spittel eher das repräsentative Wohnzimmer. Mayeres ist Projektleiter bei der Stadt und zuständig für den Ausbau der Fußgängerzone – und dabei spielen Plätze eine wichtige Rolle.

Angefangen vom Spittel, der im Mai 2015 fertig wurde, zieht sich das große Baggern seit Frühjahr 2016 Abschnitt für Abschnitt durch die Fußgängerzone. 2018 steht Teil vier auf dem Programm: das Stück vom Petersplatz bis zum Rathaus samt Liebfrauenkirche sowie den angrenzenden Seitenstraßen Schakengasse und Petersstraße. Dieser Abschnitt ist mit rund 1,2 Millionen Euro das dickste Paket im insgesamt rund acht Millionen Euro teuren Gesamtprojekt Ausbau der Fußgängerzone für das noch bis 2022 gebaggert wird. Herzstück des nächsten Abschnitts: der Petersplatz. Knapp 400 000 Euro davon werden allein in am Petersplatz verbaut.

Der liegt den Bitburgern am Herzen. Das weiß auch Mayeres. Und in Bürgerumfragen (der TV berichtete) wurde deutlich, dass sich die Bitburger wünschen, dass dieser Platz seinen gemütlichen Küchen-Charme behält. Außerdem, so weitere Ergebnisse der Umfrage der Stadtverwaltung: der Gäßestrepperbrunnen soll bleiben, die lila Büchervilla, in der es dank der Buchpaten Lesestoff zum Mitnehmen gibt, gehört dazu und auch auf die großen alten Bäume wollen die Bürger nicht verzichten. Im Gegenteil: Bei der Befragung im Frühjahr haben viele sich gewünscht, dass es sogar mehr Bäume sein könnten.

„Diese Anliegen haben wir in der Ausschreibung für den Architekten-Wettbewerb berücksichtigt, den die Stadt im Spätsommer ausgelobt hat“, sagt Mayeres. Ende November hat inzwischen in nichtöffentlicher Sitzung das Preisgericht getagt – und einen Sieger gekürt: der Entwurf der Landschaftsarchitekten Stötzer aus Freiburg. Kern des Entwurfs: Der Brunnen soll in die Mitte des Platzes versetzt werden, die Bäume bleiben und um sie herum soll es Sitzbänke geben. An der Seite des Brillengeschäfts sehen die Architekten eine große Sitzbank vor. Die vielen Stufen, die heute den Platz kennzeichnen, verschwinden. Das Gefälle wird mit einigen wenigen Stufen rund um den Brunnen abgefangen.

Auch die Gestaltung des Platzes rund um die Liebfrauenkirche war Teil des Architekten-Wettbewerbs. Hier sollen nach dem Entwurf des Freiburger Büros vor allem die vielen Beete rund um die Kirche wegkommen. Auch an Sitzbänke ist gedacht und insgesamt soll der Platz großzügiger gestaltet werden, so dass auch dort Veranstaltungen wie Konzerte oder vielleicht ein Wochenmarkt möglich sind. Einen neuen Akzent wollen die Architekten mit einem „Wasserband“ setzen, dessen Ränder breit genug zum Sitzen sind.

Über den Entwurf wird in der kommenden Stadtratssitzung am Donnerstag, 14. Dezember, beraten und entschieden. Insgesamt haben neun Architekturbüros Vorschläge eingereicht. „Einer aber leider nach der offiziellen Frist, der deshalb ausgeschieden ist“, sagt Mayeres. Alle acht Entwürfe, über die die Wettbewerbsjury aus fünf Fachpreisrichter sowie Mitgliedern der Ratsfraktionen zu entscheiden hatten, werden im Rathaus ab dem heutigen Montag gezeigt. Bei der Eröffnung der kleinen Ausstellung sind auch Architekten des Freiburger Büros dabei und erklären die Hintergründe und Feinheiten ihrer Entwürfe. Auch das Preisgeld von 10 000 Euro wird dann überreicht.

Das Wettbewerbsverfahren sei aufwändig gewesen, sagt Mayeres und bis zum Schluss hätte keiner gewusst, von welchen Büros die Vorschläge stammen: „Das war alles völlig anonym.“

„Der Petersplatz wird jedenfalls absolut nicht wie der Spittel“, sagt Mayeres. Der Platz behalte seinen gemütlichen Charakter. Wer sich selbst ein Bild machen will, sei die Ausstellung empfohlen.

Alle acht Wettbewerbsbeiträge sind im kleinen Sitzungssaal des Rathauses zu sehen. Eröffnung der Ausstellung ist heute, 4. Dezember, um 19 Uhr.

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