Das Imperium muss warten

Nachdem der bei Meilbrück freigelegte Abschnitt der ehemals römischen Fernstraße nun doch nicht zugeschüttet wird, stellt sich die Frage, wie das historische Monument erhalten werden soll. Denn ansonsten nimmt es sich die Natur wieder zurück.

 Erhaltenswert ist das bei Meilbrück freigelegte Stück der römi´schen Fernstraße auch aus Sicht des Landesbetriebs Mobilität, der dafür den Verlauf des geplan ten Wirtschaftswegs geändert hat. TV-Foto: Uwe Hentschel

Erhaltenswert ist das bei Meilbrück freigelegte Stück der römi´schen Fernstraße auch aus Sicht des Landesbetriebs Mobilität, der dafür den Verlauf des geplan ten Wirtschaftswegs geändert hat. TV-Foto: Uwe Hentschel

Meilbrück. Rein betriebswirtschaftlich gesehen wäre die Römerstraße wahrscheinlich dort am besten aufgehoben, wo sie während der vergangenen Jahrhunderte auch war: unter der Erde. "Das wird sicherlich keine Pilgerstätte, die haben da ja schließlich nicht den Trierer Dom gefunden", scherzt Achim Schilling, Betreiber des Rastplatzes Meilbrück, der daher nicht mit großen Besuchermassen rechnet, den Erhalt des Ausgrabungsfunds aber dennoch befürwortet. Südlich der Raststätte hat ein archäologisches Team des Landesmuseums vor einigen Monaten intensiv gegraben und dabei Teile einer römischen Fernstraße freigelegt.

Das Unkraut erhebt territoriale Ansprüche



Ursprünglich sollte nach Grabungsende alles wieder zugeschüttet werden. Doch nachdem sich Menschen im Umfeld der Römerstraße für den Erhalt der historischen Fundstücke eingesetzt haben, wird der Wirtschaftsweg, der ursprünglich dort verlaufen sollte, um einen Teil des Kulturdenkmals umgeleitet (der TV berichtete). Damit bleibt ein Abschnitt der Römerstraße für die Nachwelt erhalten. Unklar ist allerdings noch, wie mit dem historischen Fund jetzt weiter vorgegangen wird.

"Wir warten dazu noch auf eine Antwort des Landesmuseums", erklärt Rudolf Schaal von der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburg-Land. Ob das Straßenstück eventuell eingezäunt, frei zugänglich oder aber überdacht wird, sei deshalb noch offen - wobei ein Dach aus Sicht des Landesmuseums eher unwahrscheinlich ist.

Das würde aufgrund der Größe ziemlich teuer werden, erklärt Sabine Faust, zuständige Grabungsleiterin des Landesmuseums, und sei zudem wenig sinnvoll. "Im Prinzip ist die römische Straße wie ein gut gepflegter Waldweg", sagt die Archäologin, und da sei nicht der Schutz vor Umwelteinflüssen, sondern vor allem die Pflege entscheidend.

In der Tat: Bereits jetzt erhebt das Unkraut territoriale Ansprüche und erobert Teile des römischen Reiches zurück. Und bis eine Lösung gefunden und der Ausbau der daran vorbei laufenden B51 abgeschlossen ist, muss der Fundort ohnehin ein weiteres Mal freigelegt werden.

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