"Das ist für mich gehalten"

PRÜM. Zehn Jahre lang war Mathilde Weinandy Landtagsabgeordnete in Mainz und vertrat dort die Farben der CDU Bitburg-Prüm und Bad Kreuznach-Sobernheim. Ihr Fazit: "Eine wirklich schöne Zeit."

Für Mathilde Weinandy läuft die Zeit als Abgeordnete des rheinland-pfälzischen Landtags aus. Nachdem man sie - wie sie es selbst formuliert - beim Bad Kreuznacher Kreisparteitag "geschasst" hat, geht ihr Blick trotzdem nicht zurück im Zorn. Vielmehr möchte sie sich nun voll auf ihre Ämter als Bürgermeisterin der Stadt Prüm und als Vorsitzende des Prümer CDU-Gemeindeverbands konzentrieren. Als Mathilde Weinandy 1996 in den Landtag einzog, war die Situation für sie "total ungewohnt", zumindest deshalb, weil sie nie mit einem solchen Gedanken gespielt habe. "Heute bin ich dankbar, weil die Zeit für mein Leben eine Bereicherung war und sie mir das heutige Geschäft erleichtert." Sie habe nicht nur viele Menschen kennen gelernt, sondern auch etliche Zusammenhänge, die für sie neu waren: zum Beispiel, was hinter den Kulissen geschehe und wie die Politik als solche funktioniere. Weinandy: "Das war manchmal interessant, manchmal habe ich mich aber auch nur noch gewundert." Devise: "Sich nicht verbiegen lassen"

Sie versuche jedenfalls, immer glaubwürdig zu sein und "nicht stromlinienförmig". Ihr Ansinnen sei deshalb, das zu leben, was sie sage. Erklärte Devise: sich nicht verbiegen lassen und sich nicht selbst verlieren. Vielleicht sei dies der Grund dafür, dass sie nicht überall in der Partei ein gutes Ansehen genieße. Dass Mathilde Weinandy nicht für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung steht, ist nach ihren eigenen Worten "gewollt". "Das ist eingefädelt worden", stellt die scheidende Abgeordnete klar, und zwar nicht von heute auf morgen, sondern von langer Hand vorbereitet. Mathilde Weinandy: "Die Leute haben es mir erzählt, aber das gehört eben auch zum politischen Alltag." Es liegt ihr indes fern, Namen zu nennen oder über die Partei herzuziehen. Aber: "Ich bin damals aber auch nicht blauäugig in die Sache reingegangen." Insofern habe sie in der Tat eine insgesamt schöne Zeit erlebt, auch als Abgeordnete für den Kreis Bad Kreuznach. So steht im Rückblick für Mathilde Weinandy fest: "Es hat alles seine Zeit, ich habe jedenfalls versucht, mich selbst nicht als so besonders wichtig anzusehen. Das sollte im Leben immer so sein." Ob sie es noch einmal genau so machen würde? "Ja, ganz klar", antwortet Mathilde Weinandy an dieser Stelle ebenso spontan wie auf die anderen Fragen auch. Aber: "Als Bürgermeisterin bin ich hier in Prüm am Puls des Lebens." Und die Sache in Mainz? "Das ist für mich gehalten."

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