Das jüngste Kind der "Neuen Mitte"

IRREL. Versprechen gehalten: Die Investoren machen ihre Ankündigung wahr und beginnen diese Woche mit dem Bau eines großen Wohn- und Geschäftshauses in der "Neuen Irreler Mitte".

Am Mittwoch, 5. April, um 17 Uhr gibt es kein Zurück mehr. Politische Prominenz aus Nah und Fern setzt zum symbolischen ersten Spatenstich direkt neben dem zentralen Kreisverkehr in Irrel an. Bauherr ist die Firma "Gewerbliche und kommunale Bauprojekte GK-Consult GmbH". Dahinter stecken der Projektentwickler Faco GmbH aus Bitburg und die Planungsgruppe HGH (der TV berichtete). Während die Umsetzung ähnlich ambitionierter Projekte wie zum Beispiel am Bitburger Beda-Platz weiter in den Sternen steht, rollen in Irrel die Bagger an. "Unser Bauantrag ist genehmigt, die Ausschreibungen sind gelaufen. Noch vor Ostern werden die restlichen Aufträge vergeben", sagt Stefan Kutscheid. Der Faco-Geschäftsführer geht davon aus, dass fast nur Unternehmen aus der Region zum Zuge kommen.Gemeinde sichert sich das Sahnestück

Bis Ende Oktober soll der Rohbau fertig sein, bis zum Beginn des Winters kommen Dach und Fenster hinzu. Nach dem Innenausbau soll das Gebäude ab März/April 2007 bezugsfertig sein. Geplant sind drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss. Das Sahnestück im Erdgeschoss hat sich die Ortsgemeinde Irrel gesichert, die ihre Tourist-Information dorthin verlegt. Nebenan können maximal vier Geschäfte entstehen. An Branchen sind unter anderem im Gespräch: Reisebüro, Kinderkleidung, Elektronik und Floristik. "In Irrel gibt es eine erhöhte Nachfrage. Das Projekt bietet die Chance auch für ortsansässige Dienstleister und Handwerker, sich zeitgemäß zu präsentieren", sagt Kutscheid. Im erste Obergeschoss richtet der Caritasverband Westeifel eine Seniorenbegegnungsstätte ein. Auf derselben Etage entstehen drei medizinische Praxen. Im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss werden zum Teil seniorengerechte Wohnungen untergebracht. Sie werden mit Aufzug und überdachten Laubengängen erschlossen, so dass praktisch alle Räume über natürliche Belichtung und Belüftung verfügen. Die Bewohner können dank Balkonen an beiden Hausseiten die Sonne morgens und abends genießen. Für acht von zwölf Wohnungen gibt es schon Käufer. Die Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde bewertet Kutscheid als vorbildlich: "Die Gesamtkonzeption der ,Neuen Mitte' hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Nachfrage entsteht." Die vermeintlich überdimensionierten 260 Parkplätze relativieren sich, weil bei ergänzenden Gebäuden der Bauherr jeweils eine bestimmte Anzahl von Stellplätzen nachweisen muss. "Aktuell lösen wir für rund 100 000 Euro Stellplätze ab", verdeutlicht Kutscheid die Größenordnung. "Die Investitionen der Ortsgemeinde zahlen sich immer mehr aus."

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