Stadtentwicklung Das Sterben wird in Bitburg teurer

Bitburg · Die Stadt Bitburg hat die Friedhofsgebühren erhöht. Für ein Grab bezahlen Bürger jetzt im Schnitt zehn bis zwanzig Euro mehr. Auch zuvor war die letzte Ruhe in der Bierstadt im Vergleich mit anderen Gemeinden nicht gerade günstig.

 Jesus wacht über ein Grab in der Erdorfer Straße. Hier werden die Mieten für Grabstellen in Zukunft teurer.

Jesus wacht über ein Grab in der Erdorfer Straße. Hier werden die Mieten für Grabstellen in Zukunft teurer.

Foto: TV/Christian Altmayer

Umsonst ist nicht mal der Tod. So lautet ein altes Sprichwort. Der kostet aber nicht nur das Leben, sondern auch Friedhofsgebühren. Die erhebt die Verwaltung einer Gemeinde bei ihren Bürgern. Wie teuer ein Platz auf dem Gräberfeld oder in der Urnenreihe ist, dürfen Gemeinden selbst entscheiden. Die Kommunalaufsicht verpflichtet sie allerdings dazu, kostendeckend zu wirtschaften. Das heißt: Durch die Gebühren sollen die städtischen Ausgaben für die Grabungen und die Friedhofspflege wieder eingenommen werden.

Selbst mit der Erhöhung, die der Stadtrat in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen hat, wird dieses Ziel nicht ganz erreicht. Aber zumindest fast: 99,31 Prozent der Kosten wird die Verwaltung künftig durch die Friedhofsgebühren decken. Die Planer rechnen mit Einnahmen von 260 237 Euro.

Dafür muss die Stadt den Bürgern allerdings tiefer in die Tasche greifen. Die Miete für einen Platz auf dem Friedhof steigt je nach Grab um zwei bis zehn Prozent. So kostet ein Reihengrab für einen Erwachsenen auf Kolmeshöh oder in der Erdorfer Straße ab jetzt 830 statt 820 Euro, ein Urnengrab 240 statt 230 Euro.

Wer für die sterblichen Überreste seiner Angehörigen einen bestimmten Platz im Auge hat, muss noch mehr ausgeben. Ein selbst gewähltes Einzelgrab ist künftig für 1490 Euro statt 1470 Euro zu haben, eine Doppelgrabstätte für 2980 statt 2940 Euro. Und auch die Aushebung und Schließung von Gräbern, die Umbettung von Körpern und deren Aufbewahrung in der Leichenhalle werden kostspieliger. Lediglich die Gebühren für das Ausgraben von Toten und das Aufstellen von Grabdenkmälern bleiben gleich.

Wer diese Preise mit anderen Gemeinden in der Region vergleicht, merkt: In Bitburg ist das Sterben besonders teuer. So zahlen die Wittlicher für ein Reihengrab 200 Euro und für ein Urnengrab rund 50 Euro weniger. Noch günstiger ist die letzte Ruhe in Prüm zu haben. Hier zahlen die Bürger im Schnitt nicht mal halb so viel wie die Bierstädter für ihre Grabstätten.

Doch die Satzung der Prümer ist auch gut sechs Jahre alt. In Bitburg haben sich die Gebühren seitdem mehrmals erhöht, zuletzt 2015. Der Grund laut dem Sprecher der Verwaltung: Hier und da gebe die Stadt heute mehr aus als früher. So werde etwa der Friedhofswärter inzwischen besser bezahlt.

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