"Dat hott geschmaacht"

NEUERBURG. (red) Die Jugendburg Neuerburg hatte zum "Kniedelsdaach" eingeladen – und viele kamen. In der besonderen Atmosphäre der Burgkapelle lauschten sie der klaren Stimme der Mundart-Sängerin Sylvia Nels.

Nels gelingt, was fast unmöglich erscheint: poetische Gedichte aus der kargen und eher wortarmen Eifeler Sprache zu formen, voller Gefühl, mal nachdenklich-besinnlich, mal humorvoll-hintersinnig. Und diese Texte setzt sie dann musikalisch um in eigenen Liedern, handgemacht, selbst gesungen und exzellent auf der Gitarre begleitet. "Direktvermarktung" nennt sie das. Nach dem Konzert war Gelegenheit, ein ursprüngliches "Arme-Leute-Gericht" aus der Eifel, nämlich "Weißmehl-Kniedeln" und "Welkisch-Kniedeln", aus der Burgküche der Herbergsmutter Elisabeth Dichter-Hallwachs zu genießen. Auch dies war "Mund-Art", nämlich "Kunst für den Mund", und auch da war alles selbst gemacht, die Zutaten aus biologischem Anbau und aus der Region. Den Gästen schmeckte es. Ein Beweis dafür, dass einfache Eifeler Küche auch ein Feinschmecker-Ereignis sein kann. In der romantischen Knappenstube erklangen nach dem Essen noch lange alte und neue Volkslieder, begleitet von Sylvia Nels und Herbergsvater Reinhard Hallwachs mit den Gitarren. Spontan packte Robert Weimann aus Heilbach dazu noch sein Akkordeon aus. Die 85-jährige Maria Theisen aus Wolsfeld war begeistert: "Daat war su schinn wie freja, wu de Lett zusumen kumen, fir ze äässen un ze sangen." Alle, die dabei waren, sprachen von einem rundum gelungenen Abend.

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