Demografie

Zum Artikel "Wir brauchen jedes Kind, wir brauchen jedes Talent" (TV, 12. Januar) meint dieser Leser:

Wer diese herausragende Veranstaltung am vergangenen Donnerstag erlebte, der muss dem Initiator von ganzem Herzen gratulieren. Angefangen bei seiner eigenen Rückschau und Prognose auf das Jahr 2013 über den nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch rhetorisch einmaligen Vortrag von Winfried Kösters stimmte einfach alles. Ich habe selten eine Veranstaltung zufriedener und mit frischeren Erkenntnissen verlassen als diesen Neujahrsgruß der Verbandsgemeinde Prüm. Der Trick jedoch, den Bürgermeister Söhngen anwandte, um dem Ganzen noch eine Krone aufzusetzen, war, dass er im Vorgriff auf den Vortrag des Referenten zwei ganz junge Musiker engagierte, die den verbalen Ausführungen einen Rahmen gaben, der sich durch die musikalische Perfektion eines hervorragenden Zusammenspiels nicht nur hören, sondern auch sehen lassen konnte. Wer jedoch glaubt, der Trierische Volksfreund hätte der Gunst dieser Stunde auch nur annähernd durch seine Berichterstattung Rechnung getragen, der wird auf der Titelseite des Prümer Teils enttäuscht. Was hätte denn besser zur griffigen Überschrift gepasst als ein Foto der beiden jungen Musiker, die das Publikum derart begeisterten, dass auch die letzten Quasselstrippen ihren Mund hielten? Statt dessen sind in Großformat genau die honorigen Herren abgebildet, die wir tagtäglich präsentiert bekommen. Bei der Lektüre des Berichts wird dem Leser erst recht deutlich, dass der Schreiber die Absicht des Bürgermeisters nicht durchschaut hat: Die beiden jungen Musiker, die der lebendige Beweis für die Ausführungen von Kösters hatten sein sollen, werden im gesamten Artikel nicht erwähnt. Statt dessen liest man den Satz: "Doch Geheimrezepte hat auch Kösters nicht". Aber Söhngen hat sie: Er zeigt dem Publikum, was die Nahregion an jungen Talenten zu bieten hat. Er legt damit den Finger auf die Wunde: Eben nicht nur - wie die meisten Politiker propagieren - Inklusion, sondern viel mehr die Förderung von Talenten ist die Devise, und damit liegt der Bürgermeister richtig, denn nicht Rohstoffe, sondern einzig und allein unsere Intelligenz haben wir für den Export! In der Berichterstattung gehen begabte Jungen leer aus. So eine Panne! Hanns-Georg Salm, Gondenbrett

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