Dorfentwicklung Bettingen hat die Nase ganz vorn

Bettingen · Bettingen plant gut für die Zukunft. Das hat die Gemeinde nun auch schriftlich: Denn Innenminister Roger Lewentz hat Bettingen  den Sonderpreis „Demografiepreis Dorferneuerung“ im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ überreicht.

Mit dieser Ehrung werden Orte mit beispielgebenden Initiativen und Projekten prämiert, die den demografischen Wandel als Herausforderung ansehen und bei ihren Planungen berücksichtigen.

Im Oktober war Bettingen in Kaiserslautern mit „Gold“ in der Hauptklasse im Landeswettbewerb ausgezeichnet worden. Zudem hat sich der rund 1060 Einwohner umfassende Ort für die Teilnahme am Bundesentscheid 2019 qualifiziert und gehört damit neben Basberg (Kreis Vulkaneifel), Oberhausen an der Nahe (Kreis Bad Kreuznach) und die Gemeinde Rumbach (Kreis Südwestpfalz) zu den vier Gemeinden, die Rheinland-Pfalz dort vertreten werden.

Nun freuen sich die Bettinger aber erst mal über die 5000 Euro, die mit dem aktuellen Preis verbunden sind. Und planen schon fleißig weiter: Ende 2019/Anfang 2020 soll ein neuer Netto-Markt im Ort aufmachen und die Sanierung des Schulhofes der Grundschule soll im Herbst 2019 abgeschlossen sein. Jenseits dessen hat Bettingen bereits einiges zu bieten: eine Kindertagesstätte, mehrere Ärzte, ein Lebensmittelgeschäft sowie Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Zudem gibt es eine Seniorenresidenz mit 48 Pflegeplätzen und 16 Wohnungen. „Besonders bemerkenswert“ fand es übrigens Minister Lewentz, „dass im Zuge der Realisierung der Seniorenresidenz eine Hackschnitzelanlage mit Nahwärmenetz gebaut wurde, die sowohl die Kindertagesstätte als auch die Grundschule und Feuerwehr sowie gemeindliche und private Gebäude versorgt“. Die positive Entwicklung Bettingens ist kein Zufall: Bereits 1992 wurde ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet, das sukzessive umgesetzt wurde.

Jahr 2017 wurde der kreisweite Zukunftscheck Dorf auch in Bettingen begonnen. So konnte gemeinsam mit den Bürgern ein Leitbild für die Dorferneuerung entwickelt werden. Seitdem bearbeiten mehrere Arbeitsgruppen erfolgreich verschiedene Ortsentwicklungsprojekte.

Beim Planungsprozess zur Gestaltung der Ortsmitte im Jahr 2001 wurden Baukriterien für die Dorfgestaltung festgelegt. Zusätzlich wurden mehr als 30 ortsbildprägende Anwesen saniert und mit Dorferneuerungsmitteln gefördert. Auch bei der Umsetzung des Neubaugebiets „Auf Liesenberg“ wurden Gestaltungskriterien festgesetzt und bei der dörflichen Planungskonzeption realisiert. All das, was die Gemeinde für ihre Bürger tut, scheint sich auszuzahlen: Geht man nach den Prognosen, soll die Grundschule in fünf Jahren von etwa 100 Kinder besucht werden. Derzeit sind es 58.

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