Der Bürgermeister wird Ehrendirigent

Anlässlich seines 85. Geburtstags hatte der Städtische Musikverein Bitburg zum großen Freundschaftskonzert in Bitburgs neue Stadthalle eingeladen. Für Joachim Kandels, den scheidenden Dirigenten, war es der Höhepunkt seiner langjährigen Chorleitertätigkeit.

 Joachim Kandels, eingerahmt von Hans Esch (links), dem Vorsitzenden des Städtischen Musikvereins, und Bitburgs Noch-Bürgermeister Joachim Streit, bleibt dem Verein als Ehrendirigent erhalten. TV-Foto: Elmar Kanz

Joachim Kandels, eingerahmt von Hans Esch (links), dem Vorsitzenden des Städtischen Musikvereins, und Bitburgs Noch-Bürgermeister Joachim Streit, bleibt dem Verein als Ehrendirigent erhalten. TV-Foto: Elmar Kanz

Bitburg. (ka) Starkes Bedauern schwang mit, als Hans Esch, Vorsitzender des Städtischen Musikvereins Bitburg, in seiner Laudatio die "berufsbedingte Trennung von einem hervorragenden Menschen und Dirigenten" beklagte: "Vor fast genau zehn Jahren hat Achim Kandels den Dirigentenstab von unserem langjährigen Dirigenten Alois Meyer übernommen. Heute Abend müssen wir ihn leider als Dirigenten verabschieden. Der Hintergrund ist bekannt. Seine Wahl zum Bürgermeister der Stadt Bitburg."

Hans Esch ließ den musikalischen Werdegang Kandels Revue passieren - von der Faszination des Jugendlichen für die Blasmusik bis zu seinem unermüdlichen Engagement für den Städtischen Musikverein. "Lieber Achim", gab er ihm warnend mit auf den Weg, "ob die Ratsmitglieder immer so nach deinen Vorstellungen mitspielen werden, wie wir Musiker das zumindest versucht haben, bleibt abzuwarten."

So ganz werde er das mit der Musik wohl nicht lassen können, gab Kandels sich zuversichtlich. Hin und wieder wolle er bei den Musikerkollegen hereinschauen, und sollte einmal Not am Mann sein, werde er gerne noch einmal zum Taktstock greifen. Das hörte man gern. Hans Esch ernannte Kandels zum Ehrendirigenten, die höchst Ehre, die der Verein zu vergeben hat, mit Urkunde. Stolz konstatierte er: "Welcher Musikverein hat schon einen Bürgermeister als Ehrendirigenten?"

Nicht, dass bei all dem die Musik zu kurz gekommen wäre. Herrliche Kompositionen von der Klassik bis zur Moderne erklangen. Sämtliche Mitwirkenden, die Musikvereine Prüm 1834 (Dirigent Thomas Rippinger) und Neuerburg 1821 (Dirigent Danny Heuschen), der Projektchor "Bitburger Stadthalle" mit über hundert Sängern unter Leitung von Julia Glas und Joachim Kandels sowie Ursula Thies als Solistin boten ihr Bestes. Besonders beeindruckten die klassischen Arrangements, darunter Ludwig van Beethovens "Freude schöner Götterfunken", Werke von Giuseppe Verdi, vorgetragen vom Projektchor mit Ursula Thies und begleitet vom Städtischen Musikverein. "Noten verwandeln sich in Melodie und Schönheit", so hatte es Thomas Rippinger vom Musikverein Prüm angekündigt.

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