Der Klang des Jahrhunderts in der Eifel

"Jazz ist ein Stück Leben - eine Brücke von Mensch zu Mensch", hat Louis Armstrong einmal gesagt. In der Eifel gibt es eine Initiative, die auf vielfältige Art versucht, diese Brücke zu bauen.

 Internationale Musiker wie die Dutch Swing College Band aus den Niederlanden kommen zur Jazz-Initiative Eifel ins Bitburger Haus Beda. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Internationale Musiker wie die Dutch Swing College Band aus den Niederlanden kommen zur Jazz-Initiative Eifel ins Bitburger Haus Beda. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

 Rolf Mrotzek. TV-Foto: Archiv: Rudolf Höser

Rolf Mrotzek. TV-Foto: Archiv: Rudolf Höser

Bitburg. Louis Amstrong hat auf die Frage "Was ist eigentlich Jazz?" einmal geantwortet: "Dass Sie danach fragen, zeigt, dass Sie es niemals verstehen werden." In einem Lexikon der ehemaligen DDR war zu lesen: "Jazz ist ein Giftgasangriff auf das proletarische Bewusstsein." Und Dizzy Gillespie hat auf die Frage geantwortet: "Jazz ist, warum dieses Jahrhundert anders klingt als andere."

1993 gründete sich in der Südeifel eine Initiative, die einen "Giftgasangriff" startete, den Klang des 20. Jahrhunderts in die Eifel holen wollte und offensichtlich verstanden hatte, was Jazz denn eigentlich ist. Damals hieß sie noch "Jazz-Initiative Südeifel e.V.", doch schon bald wurde die eingrenzende Himmelsrichtung gestrichen. Mit der Doppelspitze Rolf Mrotzek aus Holsthum und Hermann Nahrings aus Prüm versucht der Verein erfolgreich, die Jazzmusik auch in der Eifel zu etablieren, Musikfreunde und Musiker zusammenzubringen.

Im Vergleich zu anderen Jazz-Clubs ist der Eifeler Verein recht klein. Umso erstaunlicher, was die allesamt ehrenamtlichen Mitglieder auf die Beine stellen. Sei es der Prümer Jazztag, seien es die regelmäßigen Konzerte in Bitburg. Sei es "Jazz 'n Barbecue" in Holsthum, die "Bitburger BigBand BonBons", die alljährlich im Juli auf dem Programm stehen, oder auch die Workshops, die erfahrene Jazz-Pädagogen leiten. Viel Arbeit nehmen die Organisatoren auf sich. Aber wenn man Mrotzek oder Nahrings bei einem Konzert erlebt, spürt man: Sie haben es gerne gemacht und sind sich sicher, es hat sich gelohnt. Gerne kommen kleinere und größere Formationen nach Bitburg, um im Bistro Finesse (regelmäßig an jedem ersten Donnerstag im Monat) oder zwei Mal im Jahr im Haus Beda zu spielen. Sie fühlen sich in der Eifel wohl und ein begeistertes Publikum ist ihnen garantiert.

Infos zur Arbeit und zu Veranstaltungen unter: www.jazzei.de no/ahDrei Fragen an Rolf Mrotzek: Warum haben Sie die Jazz-Initiative Eifel e.V. gegründet? Rolf Mrotzek: Als erstes natürlich, weil wir uns für Jazzmusik begeistern. Jazz ist ein Gefühl, das beschwingt und das weitergegeben werden will. Wir möchten Freunde für die Jazzmusik gewinnen und sie in der Initiative zusammenführen. Gibt es bei Ihrer Initiative besondere Schwerpunkte, die Sie verfolgen? Rolf Mrotzek: Auf jeden Fall. Ganz besonders liegt uns die Jugendförderung am Herzen und wir dürfen auch ein wenig stolz darauf sein, dass einige junge Leute, die vor Jahren an unseren Workshops teilgenommen haben, inzwischen ihren Weg in der Jazzszene gemacht haben. Etwa ein David Becker aus Prüm, der 2002 mit dem ersten Preis bei der "Best European Young Musician Competition" ausgezeichnet wurde. Wer ist Mitglied in Ihrer Initiative? Rolf Mrotzek: Das geht quer durch alle Bevölkerungs- und Altersschichten. Es sind Musiker und auch Musikfreunde, die selbst kein Instrument spielen, sondern sich einfach nur an Jazz erfreuen. Bei uns ist jeder willkommen.

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