Die alte Schule wird aufgemöbelt

Nusbaum · Gute Neuigkeiten für Nusbaum: Das Innenministerium hat der Ortsgemeinde für die Erweiterung und den Umbau des Dorfgemeinschaftshauses 172 500 Euro bewilligt. Die Gemeinde will nun sofort mit den Planungen loslegen.

 Es kann bald losgehen: Ortsbürgermeister Herbert Hermes zeigt auf die alte Schule in Nusbaum. Diese wird als Dorfgemeinschaftshaus genutzt und soll erweitert und renoviert werden. TV-Foto: Stefanie Glandien

Es kann bald losgehen: Ortsbürgermeister Herbert Hermes zeigt auf die alte Schule in Nusbaum. Diese wird als Dorfgemeinschaftshaus genutzt und soll erweitert und renoviert werden. TV-Foto: Stefanie Glandien

Foto: (e_eifel )

Nusbaum. Auch wenn wir uns in Nusbaum befinden - auf dem Grundstück des Dorfgemeinschaftshauses (DGH) wachsen rundherum Linden. Im Dorf spricht man immer noch von der "alten Schule", wenn das DGH gemeint ist. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, schätzt Ortsbürgermeister Herbert Hermes. Vor 30 Jahren hat die Gemeinde das Gebäude zuletzt instand gesetzt. Seitdem ist nicht mehr viel passiert.
Das soll sich nun ändern. Die Südeifelgemeinde nimmt am Dorferneuerungsprogramm teil. Das Land fördert im Rahmen dieses Programms Ideen, die die Strukturen in den Ortskernen verbessern. Zunächst soll das DGH umgebaut und erweitert werden.
"Die Toiletten befinden sich im Keller und sollen ins Erdgeschoss verlegt werden. Außerdem wollen wir die untere Ebene barrierefrei gestalten", sagt Ortsbürgermeister Herbert Hermes. Neu entstehen sollen ein Thekenbereich mit kleinem Lager, eine geräumigere Küche und ein zusammenhängender Saal.
"Wir haben zwar zwei Säle, aber diese sind nur über eine Ecke miteinander verbunden", erklärt Hermes. Durch einen Anbau wird im Rahmen des ersten Bauabschnitts ein Saal vergrößert, so dass künftig mindestens 150 Menschen dort Platz finden. Der große Raum wird durch eine Falttür trennbar sein in zwei kleinere Einheiten, so der Wunsch des Gemeinderats. Einfacher wäre es gewesen, die alte Schule zu verkaufen und auf der grünen Wiese ein neues DGH zu errichten, sagt der Ortsbürgermeister. Das wäre aber nicht im Sinne des Dorferneuerungsprogramms, das zum Ziel hat, Ortskerne zu beleben und attraktiver zu gestalten. Und in diesem Zusammenhang insbesondere die Sanierung prägender Gebäude fördert. Im Ortsgemeinderat herrschte Einigkeit darüber, die alte Schule umzubauen. "Der Beschluss wurde einstimmig gefasst", sagt Hermes.
Nicht nur innen, auch außen wird das Gebäude schön gemacht. Die Farbgebung wird noch mit der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm abgesprochen, "denn sie soll ja ins Dorfbild passen", sagt Hermes.
Das DGH wird unter anderem von den Feuerwehrleuten für Schulungen genutzt. Das Feuerwehrgerätehaus steht auf demselben Grundstück. Außerdem treffen sich dort die Frauengemeinschaft und die Gymnastikgruppe.
In der kleinen Küche gab es auch schon Kochvorführungen. Die Bibliothek, bislang im alten Pfarrhaus, soll nach der Renovierung ins DGH umziehen.
Insgesamt wird der Umbau zwischen 400 000 und 500 000 Euro kosten, schätzt der Bürgermeister, wovon die Ortsgemeinde mindestens 100 000 Euro stemmen müsse, auch durch Eigenleistung.
Der einzigen Gaststätte im Ort wolle man auch zukünftig keine Konkurrenz machen, versichert er. Das Gasthaus Burelbach ist nur 300 Meter vom DGH entfernt. Eine enge Zusammenarbeit würde sich anbieten.
Auch dass der Jakobsweg durch den Ort führt und die Pilger an einer Station an der Kirche ihren Stempel abholen können, wolle man zukünftig besser nutzen.
Aber es gibt noch weitere Wünsche: So ist für Hermes ganz wichtig, dass in sieben Ortsteilen überall schnelles Internet zur Verfügung steht. "Durch die lang gezogene Lage ist das bislang sehr unterschiedlich verteilt - da muss noch was Positives passieren", sagt Hermes. Und die Verbindungsstraßen im Ort sollen ausgebaut, beziehungsweise instand gesetzt werden.
Stolz dürfen die Nusbaumer auf ihren Sportplatz sein. "Da haben wir wirklich einen sehr schönen", sagt Hermes, der nach der positiven Zusage des Landes jetzt aber unverzüglich mit den Planungen für das DGH beginnen möchte.Extra

Nusbaum hat zurzeit rund 480 Einwohner. Neben der Freiwilligen Feuerwehr gibt es eine Frauen-, eine Jugend- und eine Gymnastikgruppe. Zu Nusbaum zählen die Ortsteile Weiler, Freilingen, Freilingerhöhe, Nusbaumerhöhe, Rohrbach, Silberberg und Stockigt. Die Gemeinde liegt im Naturpark Südeifel. Eine der Sehenswürdigkeiten ist ein Menhir, den der Wandermönch Sankt Willibrord im achten Jahrhundert zu einem Kreuz umgemeißelt haben soll. Das Kreuz steht im Wald der Nusbaumer Hardt. sn

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