Die Heimat als roter Faden

SÜLM. (ger) Gelungene Geburtstagsfeier: Zu Ehren von Bernhard Lemling, der am 30. Dezember 2004 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, gab es in Sülm einen Heimatabend. Die Freude über Lemlings Werke war Initiatoren, Interpreten und Besuchern anzumerken.

Bremnhard Lemling hätte seine Freude daran gehabt: Ihm zu Ehren begingen die Sülmer einen Eifeler Heimatabend, in dem die Werke des Dichters und Komponisten aus Sülm (1904 bis 1961) im Mittelpunkt standen. Auf der farbenprächtigen Bühne gestalteten fast 100 Aktive vom Musikverein Röhl, dem Pfarrchor Sülm-Röhl und dem Jägerchor Sülm den Abend. Ortsbürgermeister Hermann Schilz betonte die geschichtliche Bedeutung Lemlings für die Eifel und dankte für das zuvor in der Pfarrkirche zelebrierte Festamt mit sakralen Chorkompositionen Lemlings. Festredner Professor Andreas Heinz, einer der Herausgeber des Lebenswerks von Lemling, kannte den Dichter persönlich - ebenso wie viele aufmerksame Besucher im voll besetzten großen Pfarrsaal. Heinz: "Das Leitmotiv, das sich wie ein roter Faden durch sein schriftstellerisches Schaffen zieht, heißt Heimat. Die Quelle seiner Dichtung, so hat er gesagt, seid ihr, liebe Eifelmenschen, in eurem Wesen, Wirken und eurer schönen Natur." Bürgermeister Jürgen Backes (VG Bitburg-Land): "Lassen wir uns die Zeit, das Lebenswerk Lemlings Revue zu passieren." Und das besteht aus Hunderten von Gedichten und Erzählungen. Helmut Kotz führte in Hochdeutsch und Platt durch das Programm. Strahlend verfolgten die Zuhörer die Gedicht- und Erzählvorträge.Vorträge bringen Lemlings Aussagekraft zur Geltung

Die 35 Vortragenden, überwiegend Sülmer und Röhler Einwohner, schafften es, die Aussagekraft Lemlings durch ihr rhetorisches Talent noch besser zur Geltung zu bringen als es jede schriftliche Wiedergabe könnte. Dies galt vor allem bei den im Sülmer Dialekt gesprochenen Werken. Unter der Vortragenden waren auch Sohn Alois Lemling, dessen Frau Annemarie sowie die Enkel Werner und Bernhard Lemling. Alois Lemling dirigierte den Pfarrchor und den Musikverein. Matthias Schwickerath aus Sülm erhielt für sein eigens zum Festakt geschriebenes Gedicht "Bernhard Lemling zum Gedenken" großen Applaus. Werner Freppert aus Geichlingen rezitierte das Gedicht seines Onkels Peter Freppert: "Am Grabe des Dichters." Der Abend endete mit Dankesworten von Alois Lemling, dem "Ave Maria" (Pfarrchor Sülm, Solist: Matthias Schöben) und dem Volksliederpotpourri "Kein schöner Land" (MV Röhl). Eine Festschrift mit bisher unveröffentlichten Lemling-Gedichten sowie eine CD mit den Werken Lemlings wurde vorgestellt. Im Nebenraum des Pfarrsaales erinnerte eine Fotoausstellung an das Dorfgeschehen zur Zeit Lemlings.

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