Dividenden und ein Raum voller Weihrauch

PRÜM. (uhe) Vor 300 Mitgliedern hat die Volksbank Eifel Mitte am Donnerstagabend in der Prümer Karolingerhalle über das vergangene Geschäftsjahr berichtet. Trotz Rückgängen im Kreditgeschäft konnte Ende 2005 mit einem Überschuss von knapp 1,4 Millionen Euro abgeschlossen werden. Davon sollen rund 416 000 Euro als Dividende ausgezahlt werden.

"Es soll keine Selbstbeweihräucherung sein", sagt Klaus Jansen, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Eifel Mitte, "doch wir haben bei rückläufigem Bilanzvolumen - das wissen wir sehr wohl - ein gutes Ergebnis erreicht." Aufgabe und Ziel der Bank sei es jetzt, "wieder Geschäftsanteile in der Region zurückzugewinnen", fügt er hinzu und steht dabei dennoch, ob nun gewollt oder nicht, im Dunst des Weihrauchs, den die beiden Vorredner und Bankvorstände Christoph Ochs und Rainer Berlingen während der vergangene Stunde großzügig in der Prümer Karolingerhalle verteilt haben. Riechen können die rund 300 anwesenden Genossenschaftsmitglieder den Weihrauch zwar nicht, dafür aber spüren, in dem sie sich wie jedes Jahr von Bankvorstand und Aufsichtsrat bestätigen lassen, dass ihre Beteiligung an der Genossenschaftsbank eine gute Entscheidung gewesen sein muss. Messen lässt sich der Wert dieser Entscheidung zum einen daran, was die Volksbank Eifel Mitte eG im vergangenen Jahr verdient hat, und zum anderen natürlich daran, wie viel von diesem Geld an die Mitglieder ausgezahlt wird. Dividende für Mitglieder liegt bei 5,5 Prozent

1,389 Millionen Euro Überschuss hat die Bank, die mit Zweigstellen mittlerweile in Prüm, Gerolstein, Speicher, Hillesheim sowie in neun anderen Eifelorten vertreten ist, 2005 erwirtschaftet. 415 807 Euro und 42 Cent sollen davon an die mittlerweile über 13 000 Mitglieder ausgezahlt werden - was einer Dividende von 5,5 Prozent entspricht. Eine gute Dividende, wie der Aufsichtsratsvorsitzende meint, zumindest vor dem Hintergrund der gegebenen Rahmenbedingungen. "Wir wollen bei diesem Zinssatz kein Spitzenreiter sein", relativiert er die 5,5 Prozent, die wenig später von der mit Genossenschaftlern gefüllten Karolingerhalle einstimmig abgenickt werden. Die gleiche uneingeschränkte Loyalität demonstrieren die Mitglieder auch, als es darum geht, den Vorstand zu entlasten, die turnusgemäß ausgetretenen Mitglieder des Aufsichtsrats wiederzuwählen und natürlich den Jahresabschluss 2005 abzusegnen. Dieser weist in der Bilanzsumme von 487 Millionen Euro (davon 385 Millionen Kundeneinlagen) eine leicht fallende Tendenz zu den Vorjahren auf (2003: 510 Millionen, 2004: 497 Millionen). Rainer Berlingen führt diesen Rückgang der Bilanzsumme auf die Verbesserung der Bilanzstruktur und auf "strategische Veränderungen" zurück. Trotz zwei Prozent Verlust zum Vorjahr sei die Bank, deren Eigenkapital und Geschäftsguthaben derzeit bei 30 Millionen Euro liege, dennoch weiter auf Erfolgskurs. Ebenfalls ein Indiz dafür, "dass wir der Kreditpartner in unserer Region sind", ist für Bankvorstand Berlingen das Volumen der Kundenkredite, das zum Ende 2005 bei 343 Millionen Euro lag (2004: 355 Millionen Euro). Alles in allem stellt auch der Genossenschaftsverband Frankfurt der Volksbank Eifel Mitte ein gutes Zeugnis aus. Die Rechtsverhältnisse seien geordnet und das Ergebnis der Eifeler über dem Vergleichswert, heißt es aus Frankfurt, wo für 2006 jedoch mit einer abgeschwächten Ertragslage gerechnet wird. Die Ertragslage schwächt sich ab, aber für den Heimweg werden die Mitglieder nach zweieinhalb Stunden Versammlung nochmal gestärkt, mit original Eifeler Produkten wie Honig, Käse oder Salami. Oder Schinken - geräuchert, bei Veranstaltungen wird hin und wieder auch gerne mal beweihräuchert.

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