Ein Brandherd ist gelöscht

Bitburg · Als wäre nichts gewesen: Mit großer Mehrheit wählten die Wehrleiter der 221 Feuerwehren im Eifelkreis Bitburg-Prüm Willi Schlöder zum neuen stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI). Kurios: Schlöder war bei seiner Kandidatur um den KFI-Posten vor einem guten Jahr noch abgeschmettert worden.

 Willi Schlöder (52). TV-Foto: Dagmar Schommer

Willi Schlöder (52). TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Das muss ihnen mal einer nachmachen: In einer Einmütigkeit, die nach dem Hin und Her bei der Suche nach einem neuen Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) im Spätsommer 2012 nicht zu erwarten war, haben die Wehrleiter des Eifelkreises am Montagabend Willi Schlöder zum neuen Stellvertreter von KFI Jürgen Larisch gewählt.Erst Niederlage, dann Wahlerfolg


Der Posten war vakant, da Reinhard Houscht, Wehrleiter in der VG Prüm und bisher stellvertretender KFI, aus Altersgründen seinen aktiven Dienst in der Feuerwehr im Alter von 63 Jahren beendet hatte.
Eigentlich könnte die Neubesetzung eine Routine-Geschichte sein. Doch das war sie in diesem Fall - auch wenn es am Montagabend so wirkte - aus einem Grund nicht: Als Kandidat war ausgerechnet der Mann im Gespräch, der 2012 von den Wehrleitern bei seiner Kandidatur um den KFI-Posten mit fünf gegen drei Stimmen abgeschmettert worden war: Willi Schlöder.
Den Wahlgang leitete - in Vertretung für Landrat Joachim Streit - Anita Reiter, Leiterin des Amts für öffentliche Sicherheit bei der Kreisverwaltung. Sie erklärte, dass Schlöder vom ausscheidenden Wehrleiter Houscht vorgeschlagen wurde. Weitere Kandidaten gab es nicht. Einer der insgesamt acht Wehrleiter, Herbert Schreiber aus Arzfeld, fehlte, so dass sieben Wahlberechtigte vor Ort waren - darunter auch jene, die vor eineinhalb Jahren Schlöder nicht gewählt hatten. Stattdessen hat eine fünfköpfige Gruppe damals versucht, entgegen der ausdrücklichen Bedingung des Landrats einen Berufsfeuerwehrmann durchzusetzen. Der erfüllte aber nicht die Bedingungen des Landrats. Die Suche nach einem neuen KFI geriert zur Farce - erst im dritten Anlauf ist mit der Wahl Larischs die Neubesetzung des Spitzenamts geglückt. Von all dem war nun nichts mehr zu spüren.Ihm geht es um die Sache


Mit fünf Stimmen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung ging Schlöder als neuer Stellvertreter aus der Wahl hervor. Applaus. Kameradschaftlicher Handschlag von allen. Das war\'s. Larisch ist mit diesem Ausgang sehr zufrieden. "Du bist teamfähig, wir arbeiten gut zusammen und du bist loyal dem Eifelkreis gegenüber", sagte der KFI.
Schlöder räumte später in lockerer Runde ein, dass er durchaus zunächst Sorge gehabt hätte, dass es ähnlich ausgehen könnte wie 2012. "Aber etliche Wehrleiter haben mir ihren Rückhalt signalisiert. Auch Jürgen Larisch sagte, dass er eine Kandidatur von mir begrüßen würde. Da habe ich mich entschieden, es zu machen. Schließlich geht es um die Sache", sagt Schlöder. Der 52-jährige pensionierte Berufssoldat ist Wehrleiter in Kyllburg und lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Neidenbach. Er wünscht sich, "dass wir hier wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen."
"Die Wehrleiter haben gezeigt, dass sie handlungsfähig sind", sagt Arnold Faber, Wehrleiter Speicher. Er gehörte, wie auch Richard Wirtz, Wehrleiter aus Irrel, einst zu der Gruppe, die Schlöder bei seiner ersten Kandidatur um das KFI-Amt nicht gewählt hat. "Das Ergebnis spricht doch für sich", sagte Wirtz und erklärte den Zuspruch für Schlöder wie folgt: "Damals ging es um den KFI-Posten, diesmal wurde ein Stellvertreter gesucht. Das ist ein Unterschied." Zufrieden mit dem Ergebnis ist auch Alfred Thome, Wehrleiter aus Neuerburg. Er sagt: "Ich hoffe, dass wir dann auch wieder positive Schlagzeilen im TV lesen."
Noch offen ist, wie es in der Spezialeinheit des Gefahrstoffzugs weitergeht, wo zwei Führungspositionen vakant sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort