Ein Gewerbegebiet sucht Anschluss

FLIESSEM. In diesen Tagen beginnt die Erschließung des Gewerbegebiets Fließem. Dafür werden rund 1,4 Millionen Euro aufgewandt. 768 500 Euro davon übernimmt davon das Land.

Mit dem Gewerbegebiet Fließem ist es ein wenig wie bei der Frage, ob das Ei oder die Henne zuerst da war. Interessierte Firmen gab und gibt es einige, die sich in unmittelbarer Nähe zu A 60 und B 51 ansiedeln wollen. Jedoch möchten sie nur in ein Gebiet, das bereits erschlossen ist. Auf der anderen Seite wollte der zuständige Zweckverband aber erst viel Geld in die Infrastruktur des Areals stecken, wenn die entsprechende Förderung sicher ist. Und Förderung gibt es nur, wenn die Zuschussgewährer auch Erfolgsaussichten für ein Projekt ausmachen.Infrastruktur für Betriebe soll besser werden

Dieser Kreislauf wird in diesen Tagen durchbrochen: Der Beginn der Erschließungsarbeiten steht ins Haus. "Derzeit wird die Baustelle eingerichtet", sagt Jürgen Backes, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und gleichzeitig Vorsteher des Zweckverbands Kommunaler Wirtschaftspark A60/ Fließem. 65 Prozent der förderfähigen Kosten, das sind 768 500 Euro, steuern Land und Bund bei (derTV berichtete). Den Rest teilen sich Verbandsgemeinde Bitburg-Land und Ortsgemeinde Fließem, die sich die Stimmrechte in der Verbandsversammlung teilen. Mit der Erschließung soll sich auch die Infrastruktur für die bereits in Fließem beheimateten Betriebe verbessern. Die sind teilweise bisher nur über einen asphaltierten Wirtschaftsweg an das Straßennetz angebunden, der nach einigen hundert Metern in einem Feldweg endet. Auch sonst erinnert das derzeitige Ambiente eher an grüne Wiese denn an ein aufstrebendes Gewerbegebiet. Das komplette Gewerbegebiet ist 35 Hektar groß. "Wir erschließen aber erst einmal nur einen Teilabschnitt", sagt Klaus Schnarrbach, Ortsbürgermeister von Fließem und stellvertretender Zweckverbandsvorsitzender. Bis Ende September diesen Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, ergänzt Wolfgang Klass, zuständiger Abteilungsleiter bei der VG-Verwaltung. Dann stehen Betrieben 6,5 Hektar Fläche zur Verfügung. Die Erschließung eines weiteren Abschnitts wird vermutlich nicht so teuer, wie die des ersten. Grund: Bereits jetzt werden Anlagen gebaut, die für den zweiten Bauabschnitt des Geländes benötigt werden. Für alle sichtbar wird die Veränderung sein, die die Autofahrer betrifft. Die heute noch provisorische Einfahrt wird ersetzt durch eine Einbiegespur im Taleinschnitt zwischen A 60-Zubringer und dem Tropic-Park-Gelände. Auf eine neue Nutzung für den ehemaligen Reptilienpark hofft der Zweckverband übrigens weiter. "Bisher ist die Zahl der Fahrzeuge auf der A 60 noch zu gering, als dass Mineralöl-Konzerne sich für den Standort interessieren", sagt Klaus Schnarrbach. Rechne man die PKW und LKW auf der nahen B 51 noch dazu, sehe das aber schon ganz anders aus. Grundsätzlich aber soll das Gewerbegebiet auch ohne Raststätte funktionieren, "auch wenn das natürlich die Attraktivität des gesamten Gebiets erhöhen würde", sagt Jürgen Backes. Für den Standort Fließem spreche unter anderem der Preis, der bei acht Euro für den Quadratmeter liegt. Im nahen Bitburg müssen 16 bis 19 Euro bezahlt werden. Zudem spreche für den kommunalen Wirtschaftspark A60/Fließem die Lage am Verkehrsknotenpunkt und, dass man sowohl Gewerbe- als auch Industrieflächen anbieten könne. Zudem ist bereits heute Baurecht vorhanden. Ein weitere Anreiz ist laut Backes auch die hohe Wohnqualität in Fließem. Zudem leistet sich der Zweckverband mit Willi Heyen einen Ansprechpartner für die Ansiedlung neuer Betriebe. "Als ehemaliger Bürgermeister kennt er sich in der Materie aus und hat zudem viele Kontakte", sagt Bürgermeister Jürgen Backes. Spätestens ab Ende September können die neuen Betriebe also kommen. Weitere Infos im Internet unter www.wirtschaftspark-fliessem.de.

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