Ein lebendes Kunstwerk

Die Dr.-Hanns-Simon-Stiftung/ Haus Beda haben eine dreiwöchige Ausstellung des Eifeler Künstlers Albrecht Klauer-Simonis mit mehr als 70 Werken gezeigt. In der Ausstellung "Bilderheimat - Heimatbilder" wurden sowohl Bleistift- wie Federzeichnungen, Ölbilder, Aquarelle, Kleinplastik und große farbig gebrannte Wandbilder sowie Skizzenbücher gezeigt, die das vielfältige Schaffen des in der Künstlersiedlung Weißenseifen heimisch gewordenen Malers widerspiegelten.

Bitburg/Weißenseifen. (red) Joachim Streit begrüßte rund 50 Gäste und gratulierte der Organisatorin Christiane Hamann mit einem spätsommerlichen Blumenstrauß für die gelungene Präsentation. In seiner Laudatio stellte Andreas Merzhäuser heraus, dass neben der Landschaftsmalerei und Zeichnung vor allem der Bezug zur Heimat in dem verwendeten heimischen Materialien, wie der in Westerwald allseits präsenten Keramik und in der Eifel im Buntsandstein läge. Die reine Landschaftsmalerei stellt daher eher die Ausnahme denn den Regelfall im Ouvre des Meisters dar.Erfahrung von Distanz, Verlust und Erinnerung

Der ursprünglich aus Höhr-Grenzhausen stammende Künstler hat jedoch in der Künstlersiedlung ein lebendes Kunstwerk, nämlich das seit mehr als 30 Jahren fortbestehende "Künstlersymposion Weißenseifen" geschaffen. Damit fließt für Merzhäuser die im Begriff der Heimat steckende "Erfahrung der Distanz, des Verlusts, in der Erinnerung an Möglichkeiten" in eine für Klauer-Simonis typische künstlerische Identität, die das "Ursprüngliche und Elementare" im bildhaften Prozeß erst wiederzuerwecken vermag und vor allem in der "Rekonstruktion" als Bildzeichen neu zu lesen sein wird.Sein Freund und Weggefährte Seep Jakobs poetisierte diese Erfahrung in einer eigens zur Lesung verfassten Kurzgeschichten-Trilogie "Heimat - als Geschöpf der Suchenden". Der Schönecker Autor, der im Berufsalltag Pressereferent der Universität Gießen ist, zielte in seiner Lesung auf das "lebende Kunstwerk" von Albrecht Klauer-Simonis: das Symposion Weißenseifen. So wurden stimmungsvolle Seiten des sommerlichen Künstlertreffens imaginiert. Die hessische Schulleiterin Jutta Gottwals sang in den Pausen mit bewegter Altstimme das Volkslied vom "Zerbrochenen Krug", den in Weißenseifen komponierten "Oma Wu-Blues" und einen Titel von Brecht.

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