Ein Männerabend im Schloss

"Auf der Suche nach dem verlorenen Mann" war Stephan Bauer im Rahmen der Eifel Kulturtage auf Schloss Niederweis. Denn der Mann von heute läuft Gefahr, aufgrund wachsender Frauen power zum Weichei zu mutieren.

 Die meisten Frauen sind nie zum Rendezvous erschienen: Stephan Bauer widmet seinem Leid ein Kabarettprogramm. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Die meisten Frauen sind nie zum Rendezvous erschienen: Stephan Bauer widmet seinem Leid ein Kabarettprogramm. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Niederweis. (lyv) Seine Eltern sind "definitiv komische Menschen", entsprechend sei auch seine Kindheit und Jugend gewesen. Kaum Freunde, geschweige denn Freundinnen. Denn mit dem weiblichen Geschlecht steht Stephan Bauer auf Kriegsfuß, obwohl er sich doch nach einer gescheiterten Ehe ganz gerne wieder liieren möchte. Zwar habe er sich mehrmals mit Frauen verabredet, "doch die kamen meistens nie".

Und so bedauert der Kabarettist und Komödiant sich selbst. 150 Zuschauer erleben einen schwächelnden Vertreter des ehemals starken Geschlechts - mit einer Leidensbittermiene, die zusätzlich den bedauerlichen Ernst der verworrenen Geschlechterrollen unterstreicht. Und das alles, weil Frauen sich inzwischen emanzipiert haben, "nur noch Karriere machen wollen und sogar ihren Namen in der Ehe behalten".

Und kochen könne heute schließlich auch keine mehr. Wenn seine Nachbarin die Kinder zum Essen rufe, "laufen alle zum Auto". Er habe ein fehlendes Selbstvertrauen, gesteht Stephan Bauer. Und deshalb habe er auch schon eine Therapie gemacht. Da gerät selbst das Publikum - zumindest ein paar Augenblicke lang - belustigt auf die Mitleidsschiene.

Auf der Suche nach dem Glück in Niederweis



Vielleicht würde er ja in Niederweis sein Glück finden, hofft der Kabarettist, er würde auch hierherziehen in den Ort, den er ohne Navi niemals gefunden hätte. Bauer zieht das Publikum in seinen Bann.

Bei den pointenreichen und selbstironischen Aussagen darf es auch schon mal unter die Gürtellinie gehen. Kontinuierliches Gelächter in der Tenne des Schlosses bestimmt das rund zweistündige Programm, zwei Zugaben inklusive. "Das hat mir sehr gut gefallen", sagt Irmgard Michels aus Prüm. Und auch Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels findet Stephan Bauer "sehr gut".

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