Ein Rettungsring fürs Schwimmbad

SCHÖNECKEN. Eine Schließung des Schönecker Schwimmbades steht weiterhin im Raum. Die Bürgerinitiative Schönecker Schwimmbad (Biss) zog auf ihrer Versammlung eine Zwischen-Bilanz über ihre Aktionen zum Erhalt des Freibades. Ein Gutachten soll mehr Klarheit in die Diskussion bringen.

Fünf Monate nach ihrer Gründung zog die Bürgerinitiative Schönecker Schwimmbad (Biss) ihre Zwischenbilanz über ihren Einsatz zum Erhalt und der Sanierung des Schönecker Freibads. Zudem informierte die Bürgerbewegung über den Fortgang der Diskussion mit der Verbandsgemeinde. Die "Biss" hatte sich gegründet, nachdem im Verbandsgemeinderat eine Debatte über das Freibad aufkam, das in den vergangenen Jahren rote Zahlen geschrieben hatte. Seitdem ist die Zukunft des Schwimmbades ungewiss, eine Schließung steht nach wie vor im Raum. Der Vorsitzende der "Biss", Ralph Schmidt, wertete die Aktionen zur Rettung als vollen Erfolg: Bisher organisierte die Bürgerinitiative eine Unterschriftenaktion sowie ein Schwimmbadfest. Zudem führten der Vorsitzende und sein Stellvertreter Peter Thelen ein Gespräch mit Bürgermeister Aloysius Söhngen, bei dem sie ihm die Liste mit 2463 Unterschriften übergaben. Bei der "Pool-Party" wurde ein Rekord von mehr als 400 Besuchern erzielt - insgesamt waren in dieser Saison 4008 Gäste im Schwimmbad. "Das ist ein enormer Zuwachs gegenüber 2004, als nur 2648 Badesgäste kamen", sagt Schmidt. Die "Biss" habe mit wenig Aufwand die Attraktivität des Bades enorm gesteigert. Von mangelnder Frequentierung könne keine Rede sein. Während der Versammlung machten sich immer wieder empörte Bürger Luft, denn mit der Diskussion um das Freibad brechen in Schönecken alte Wunden auf: Das Bad habe man Anfang der siebziger Jahre erhalten, nachdem Schönecken in die Verbandsgemeinde Prüm eingegliedert worden war - als Trostpflaster gewissermaßen. Dass ihnen das Bad womöglich wieder weggenommen werden solle, kann für die Bürger nicht angehen. Im Dorf werde zunehmend gespart, und in den vergangenen Jahrzehnten seien immer wieder Einrichtungen geschlossen worden. Auch in das Schwimmbad sei nicht investiert worden: "Man hat das Bad heruntergewirtschaftet und kaputtgespart", lautet der Vorwurf Thelens an die Verbandsgemeinde: "Aber mit Stillhalten ist nun Schluss." Als Argument für den Erhalt, dem sich der Verbandsgemeinderat nicht verschließen könne, führt Thelen an: "Schönecken ist ein Tourismusstandort und braucht das Schwimmbad. Das ist auch im Sinn der Verbandsgemeinde." Bäderverband soll Gutachten erstellen

Indes besteht bei der "Biss" weiterhin Unklarheit darüber, wie der Zustand des sanierungsbedürftigen Bades sei und wie die Unterhaltungskosten zustande kämen. Dabei ließ auch das von der Verbandsgemeinde veröffentlichte Papier zur finanziellen Lage Fragen offen. "Wir werden nicht vollständig informiert", sagt Thelen. Um so zuversichtlicher ist die Bewegung, dass sich der Verbandsbürgermeister zu einer gemeinsamen Besichtigung der Badeanstalt bereit erklärt habe. Hierfür haben sich die Schönecker Bürger bereits Schützenhilfe zugesichert: Reinhold Kremer ist Elektriker der Bädergesellschaft GmbH in Düsseldorf und Feriengast in Schönecken. Er soll bei der Besichtigung mit von der Partie sein. "Es geht darum, der Politik die Hand zu reichen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen", sagt Schmidt. Zudem erhofft sich die "Biss" von einem Gutachten des "Bundesfachverbandes öffentlicher Bäder" mehr Aufschluss darüber, wie das Bad wieder in Stand gesetzt und besser vermarktet werden könne. Die VG Prüm ist Mitglied in dem Verband und könne kostenlos ein solches Gutachten anfordern, sagt Kremer. Dazu müsse aber erst die Verbandsgemeinde aktiv werden. Auf der Verbandsgemeinderatssitzung am 17. Dezember soll dies dem Rat vorgeschlagen werden, wenn der Tagesordnungspunkt Schönecker Schwimmbad behandelt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort