Ein Sommer ohne Biersdorfer Feuerwerk

Biersdorf · Wer sich bereits für das erste Augustwochenende das traditionelle Biersdorfer Stauseefest im Kalender eingetragen hat, muss nun zum Rotstift greifen. In diesem Jahr wird die Veranstaltung nämlich ausfallen. Das hat sowohl organisatorische als auch wirtschaftliche Gründe.

Biersdorf. Das Ganze sei schon mit sehr viel Aufwand verbunden, sagt Herbert Billen. "Man kann ja schließlich nicht einfach nur einen Alleinunterhalter in die Ecke stellen", fügt er hinzu. Billen ist einer der vier Gastronomiebetreiber, die in den vergangenen Jahren das Stauseefest in Biersdorf organisiert haben. Und er ist damit auch einer von vieren, die froh sind, dass das Wetter im vergangenen Jahr gut war. Wie es in diesem Jahr zum ersten Augustwochenende sein wird, weiß keiner. Billen kann das im Grunde aber auch egal sein. Denn er und seine drei Kollegen haben einen Schlussstrich gezogen. Und wie der Gastwirt erklärt, können alle vier froh sein, dass sie unter diesem Strich null auf null rauskommen.
"Das letzte Fest war eigentlich nur dazu da, um das Minus von den Vorjahren auszugleichen", erklärt er. Denn in diesen Jahren sei es teilweise kühl und nass gewesen, was zwangsläufig auch Auswirkungen auf Besucherzahlen und Umsatz gehabt habe. "Und ohne Sponsoring hätten wir wahrscheinlich schon nach dem ersten Jahr Schluss gemacht", fügt er hinzu. Zudem würden sich zwei der vier Gastwirte aus ihrem Geschäft zurückziehen, fügt Billen hinzu, so dass ohnehin nur noch er und Heinz Bausch übrig blieben. Bausch ist Inhaber der Freizeitagentur Afunti und betreibt darüber hinaus noch den Kiosk am Stausee. Von seiner Terrasse aus können Besucher die Aussicht auf den See genießen. Dass sich in diesem Jahr kein Feuerwerk auf der Oberfläche des Gewässers widerspiegeln wird, bedauert auch Bausch. Doch es nützt nichts: Bereits vor zwei Jahren musste er aufgrund des Wetters das von ihm zum Stauseefest organisierte Drachenbootrennen absagen, weil sich nicht genug Teilnehmergruppen gemeldet hatten. "Das alles ist natürlich schon traurig", meint auch Ortsbürgermeister Arnold Kootz. Er sei froh gewesen, als sich die Gastronomen vor fünf Jahren dazu bereiterklärt hätten, das bis dahin von den örtlichen Vereinen getragene Fest zu organisieren. Doch er habe natürlich auch Verständnis für deren Entscheidung. "Wir müssten uns vielleicht alle noch einmal zusammensetzen, um eine Lösung zu finden", sagt Kootz. Möglicherweise könne es ja gelingen, das Fest 2014 zu reaktivieren.
Das Kapitel endgültig abschließen wollen auch Billen und Bausch nicht. Sollten sich weitere Unterstützer finden, so wären auch sie durchaus bereit, an einer Neuauflage der immerhin 40-jährigen Tradition mitzuwirken. Darüber hinaus will Bausch an seinem Kiosk einen Wintergarten errichten, um so den Launen der Natur etwas entgegenzusetzen. Bis zum ersten Augustwochenende werde er damit zwar nicht fertig sein, doch sobald der 70 Quadratmeter große Wintergarten stehe, werde dieser auch feierlich eröffnet, erklärt der Afunti-Chef. So ganz ohne Fest soll also auch die diese Saison auf keinen Fall vorübergehen. uhe
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