Eine Auszeichnung für alle Mitarbeiter

Bitburg · Gerd Wanken leitet seit 32 Jahren das Haus der Jugend in Bitburg. Für sein Engagement erhielt er den Bürgerpreis des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Das Preisgeld wurde in den Kauf eines neuen Busses investiert.

 Gerd Wanken leitet seit 32 Jahren das Bitburger Haus der Jugend. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Gerd Wanken leitet seit 32 Jahren das Bitburger Haus der Jugend. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Bitburg. "Den Preis habe ich für stellvertretend für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hauses der Jugend entgegengenommen", sagt Gerd Wanken. "So sehe nicht nur ich das, sondern auch meine Mitarbeiter." Der langjährige Leiter des Bitburger Jugendhauses spricht vom Bürgerpreis des Eifelkreises Bitburg-Prüm, den er bekommen hat. Er sei froh über die Wertschätzung, die seiner Arbeit entgegengebracht werde, aber die leiste er nun mal nicht allein. Und er wundert sich ein wenig:"Denn eigentlich wird mit dem Bürgerpreis ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet - und ich bin beim Bistum Trier angestellt", erklärt der 58-Jährige.
Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels hatte Gerd Wanken als Preisträger der Kategorie "Alltagshelden" der Initiative "für mich. für uns. für alle." vorgeschlagen, die der Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Kreissparkasse Bitburg-Prüm und der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder ins Leben gerufen haben. "Ohne die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter wäre das Haus der Jugend gar nicht auf die Beine gekommen. Insofern nehmen wir den Preis gerne gemeinsam an", sagt Wanken. Der Diplom-Sozialpädagoge engagiert sich weit über seinen Brotberuf hinaus: Rund 25 Jahre lang beriet Wanken Kriegsdienstverweigerer und vertrat die Bitburger Jugend im Sachausschuss des Kirchenjugendrates. "Das ergibt sich so, wenn man in der Jugendarbeit tätig ist", meint Gerd Wanken.
Der gebürtige Bitburger arbeitete nach seinem Abitur ein Jahr für das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Es folgte ein einjähriges Vorpraktikum in der Jugendarbeit, bevor er sich in Köln für das Studium der Sozialpädagogik einschrieb. Von 1974 bis 1978 studierte er in Meckenheim/Merl, wo in einem Modellprojekt Freizeitpädagogik unterrichtet wurde. 1978 war Wanken eines der Gründungsmitglieder der Initiativgruppe für Jugendarbeit in Bitburg, 1980 stellte ihn das Bistum fest an. Seit 1981, dem Jahr der Eröffnung, leitet Gerd Wanken das Haus der Jugend.
"In dieser langen Zeit ist wirklich enorm viel passiert. Einiges, was als Nebenprojekt begann, hat sich bis heute gehalten." Ein Beispiel sei die Arbeitsgemeinschaft (AG) zur Integration geistig und körperlich Behinderter, die im kommenden September seit 30 Jahren bestehe: "Der Ursprung dieser AG war der Wunsch, zum damaligen Internationalen Jahr der Behinderten einen Beitrag zu leisten", erinnert sich der Geehrte. "So würde man eine Arbeitsgemeinschaft wie diese heutzutage allerdings nicht mehr nennen", fügt er hinzu. "Jugendarbeit ist ein weites Feld. Es war und bleibt eine große Herausforderung", resümiert Wanken.
Doch trotz aller Hindernisse und einer dünnen Finanzdecke sei die Motivation der Jugendlichen und der ehrenamtlichen Mitarbeiter sehr hoch. "Das freut mich natürlich sehr", sagt Wanken. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld sei sinnvoll angelegt: "Das war der Grundstock für einen neuen Bus für das Haus der Jugend."
Extra

Die Initiative "für mich. für uns. für alle." wurde vom Eifelkreis Bitburg-Prüm, der Kreissparkasse Bitburg-Prüm und dem Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder ins Leben gerufen. Vier Bürger des Kreises und der Gewerbeverein Arzfeld und Umgebung sind nun für ihr ehrenamtliches Bürgerengagement ausgezeichnet worden. Die Preise wurden in drei Kategorien verliehen. Alltagshelden: Hans-Theo Nieder (für mehr als 30 Jahre ehrenamtliches Engagement beim SV Orenhofen), Gerd Wanken (seit mehr als 30 Jahren aktiv für das Bitburger Haus der Jugend). Lebenswerk: Erich Theis (für sein Engagement in der Jugendarbeit in Bollendorf), Theodor Blitsch (für jahrzehntelangen Einsatz im Kirchenchor und Musikverein Alsdorf. Engagierte Unternehmer: Der Gewerbeverein Arzfeld und Umgebung übernahm mehrere Male die Patenschaft für die Westeifelschau Arzfeld und engagiert sich für die Ausbildungsoffensive. red

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