Eine Tasche voller Lesestoff

Kinder schon ganz früh zum Lesen bewegen: Das beabsichtigen Bitburger Buchpaten mit der neuen Büchertasche. Diese wird ab dem kommenden Jahr bei der Anmeldung eines jeden Neugeborenen im Rathaus den Eltern, die in Bitburg wohnen, kostenlos mit auf den Weg gegeben.

Bitburg. (lyv) "Kinder haben einen leichteren Zugang zur Sprache, wenn sie schon sehr früh damit in Berührung kommen", sagt Agnes Hackenberger, Schulleiterin der Grundschule Bitburg-Nord.

Vor gut einem Jahr hatte sie die Idee, nach dem Vorbild anderer Städte, eine Büchertasche auch in Bitburg anzubieten. Schon mit dem Lebenseintritt ihrer Kinder sollen Eltern daran erinnert werden, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, mit ihnen Bilder anzuschauen oder ihnen vorzulesen. Die Büchertasche ist dabei eine wertvolle Hilfe.

Das Ergebnis liegt nun vor, und ab 1. Januar wird die Tasche an Bitburgs neue Erdenbürger verschenkt. Ein buntes Bilderbuch mit Dingen aus der nächsten Umgebung der Kleinen wie Hund, Teddy oder Ball, sowie ein Reime-Fächer mit 23 Bewegungsliedern, Finger- und Reimspielen und ein Gutschein für einen Bibliotheksausweis befinden sich in der blauen Umhängetasche.

Die zwölf farbigen Karten des Fächers sind bedruckt mit passenden Zeichnungen von Kindern aus den dritten und vierten Klassen der Grundschulen Nord und Süd.

Auch das Bitburger Platt findet Beachtung



Ob man sich nicht mehr an "Hoppe, hoppe Reiter" oder "Wie das Fähnchen auf dem Turme" erinnert, beim Reime-Fächer kein Problem. Die Anleitung zum Spiel ist oft auf den einzelnen Karten vermerkt. Und sogar in Bitburger Platt können sich Eltern üben und dem Nachwuchs den Klang der heimischen Sprechart vermitteln.

Die Begegnung mit der Sprache beginnt also bereits im Babyalter und kann Defizite beim Eintritt in die Schule ausgleichen.

Auch an eine zweite Büchertasche wird seitens der Buchpaten gedacht. Die soll etwa im Kindergartenalter eine Fortsetzung finden.

"Eine gute Sache", sagt Bürgermeister Joachim Streit, da doch bei 80 Prozent der Kinder heute bei Schulbeginn bereits sprachliche Probleme festzustellen seien.

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