Einsatz ab drei Uhr: Wer sorgt bei Eis und Schnee für freie Straßen?

Bitburg/Prüm/Daun/Gerolstein · Wenn die Straßen bei Minustemperaturen glatt sind oder gar zugeschneit werden, rücken die Straßenmeistereien aus, um für freie Fahrt zu sorgen. Insgesamt 72 Fahrzeuge sind in den Kreisen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm im Einsatz.

Bitburg/Prüm/Daun/Gerolstein. Auch wenn Herbst und Winter bis zuletzt milde waren - die Kälte kommt bestimmt. Und mit ihr, der Klimaerwärmung zum Trotz, oft auch Eis und Schnee. Für viele Kinder und auch manche Erwachsene mag die weiße Pracht eine schöne Wettererscheinung sein, doch Verkehrsteilnehmer haben im Winter oft Grund zum Fluchen. Wenn die Kälte kommt, dann wird es glatt auf den Straßen. Und was passiert dann?
Wer sorgt für freie Straßen?
Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen werden von den Straßenmeistereien geräumt. Diese unterstehen dem Landesbetrieb für Mobilität (LBM). Für die beiden Landkreise Vulkaneifel und Bitburg-Prüm ist der LBM Gerolstein zuständig. Das Gesamtstraßennetz in den Landkreisen umfasst eine Länge von 2400 Kilometern. Den größten Teil davon machen die Landstraßen aus (931 Kilometer), 757 Kilometer entfallen auf die Kreisstraßen. Acht Straßenmeistereien unterstehen dem LBM in Gerolstein und sorgen vor Ort für Sicherheit auf dem Asphalt. Diese sind in Arzfeld, Prüm, Gerolstein, Bitburg, Irrel, Kyllburg, Daun und Kelberg beheimatet. Für Gemeinde- und Stadtstraßen sind die jeweiligen Gemeinden selbst zuständig - und für Privatstraßen der jeweilige Eigentümer.
Wie sieht die Räumarbeit aus?
"Die Straßenmeistereien halten sich an die Vorhersagen des Deutschen Wetterdiensts", berichtet Bruno von Landenberg, Fachgruppenleiter für den Betrieb beim LBM Gerolstein. Außerdem gebe es einen Kontrolldienst. Laut Richtlinie müssen die Straßen zwischen 6 und 22 Uhr befahrbar sein. Aus juristischer Sicht gebe es aber kein grundsätzliches Anrecht auf eis- und schneefreie Straßen, so von Landenberg.
Achtung, keine Arbeit für Spätaufsteher: Sagt der Deutsche Wetterdienst entsprechendes Winterwetter voraus, beginnt der Winterdiensteinsatz für die Straßenmeistereien bereits um 3 Uhr morgens. Maximal sind für den LBM Gerolstein 72 Fahrzeuge unterwegs. Dabei hat jedes Fahrzeug eine vorher festgelegte Route abzufahren. Ein Räumeinsatz dauert pro Route normalerweise etwa drei Stunden.
Was wird gestreut?
Die Straßenmeistereien des LBM Gerolstein streuen sogenanntes Feuchtsalz. Das ist Salz, dem Salzsole beigemischt wird. Wie viel gestreut wird, hängt immer vom Wetter ab. Grundsätzlich, sagt von Landsberg, gelte aber: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Sand oder andere Streumittel würden nicht eingesetzt. Insgesamt habe der LBM Gerolstein 13 500 Tonnen Streusalz vorrätig.
Wie bereiten sich die Straßenmeistereien auf den Winter vor?
"Niemand kann die Intensität eines kommenden Winters vorhersagen", sagt Bruno von Landenberg. "Wir sind immer so vorbereitet, als ob ein strenger Winter anstünde."
Was können die Bürger tun, um die Straßenmeistereien zu unterstützen?
Grundsätzlich sollten Verkehrsteilnehmer die allgemein gültigen Verhaltensregeln im Winter beachten. Das heißt, entsprechende Winterausrüstung an ihren Fahrzeugen anbringen sowie vorsichtig und angepasst fahren. Außerdem sollten Verkehrsteilnehmer Rücksicht auf Winterdienstfahrzeuge nehmen. Anwohner sollten bei Schneefall ihre Fahrzeuge nicht auf der Straße parken, um die Räumarbeiten nicht unnötig zu behindern. daf

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