Einzug und Auszug

Bitburg · Das Towergebäude am Bitburger Flugplatz ist nicht nur Heimat der Flugverkehrskontrolle, sondern auch ein Bürogebäude. Derzeit gibt es neue Mieter und eine ungewisse Zukunft.

 Das Towergebäude ist wegen seiner günstigen Mieten ein attraktiver Standort für Unternehmen. Allerdings verhindert ein laufender Rechtsstreit weitere Investitionen. TV-Foto: Archiv/Katharina Hammermann

Das Towergebäude ist wegen seiner günstigen Mieten ein attraktiver Standort für Unternehmen. Allerdings verhindert ein laufender Rechtsstreit weitere Investitionen. TV-Foto: Archiv/Katharina Hammermann

Bitburg. Wer an die Flugplatz Bitburg GmbH denkt, der erinnert sich an verkaufte und versteigerte Unternehmensanteile, vielleicht noch an den Flughafen, der dort entstehen sollte. Vor dem geistigen Auge tauchen die lange Landebahn und der imposante Tower auf. Doch das Towergebäude ist nicht nur der Turm, wo Flugbewegungen kontrolliert werden, sondern auch ein Gebäude mit vielen Treppen, zahlreichen Büros und einem kleinen Bistro im Erdgeschoss.
Neben der Lizenz zum Fliegen gehört das Gebäude zu den Filetstücken der Gesellschaft. Rund neun Unternehmen haben Büros oder Stellflächen angemietet. Allerdings sind auch langjährige Mieter wie der Zweckverband Flugplatz Bitburg oder die Firma Reiplinger ausgezogen. "Als wir damals die Entscheidung getroffen haben, sollte dort ja noch ein großer Flughafen entstehen. Und wir haben immer gesagt, falls die Flächen benötigt werden, dann werden wir den Weg freimachen", erklärt Michael Ludwig, Inhaber der Firma Reiplinger. Allerdings gibt Ludwig zu bedenken, dass ein Umzug nicht so einfach zu stemmen sei, deshalb brauchten er und seine Mitarbeiter Planungssicherheit. "Hätten wir die damals gehabt, dann wären wir vielleicht noch heute da." Erfreut über die Mietsituation am Tower zeigt sich Geschäftsführer Friedhelm Nau. "Wir konnten die Abgänge durch neue Vermietungen kompensieren", erklärt er. Aber auch Nau weiß, dass diese Situation sich rasch ändern kann. Es herrscht Investitionsstau rund um das Towergebäude. "Wir hatten Probleme mit dem Außenputz, und im Keller müsste etwas getan werden." Doch so klar die Erkenntnis auch ist, die Unsicherheit überwiegt. Da sich die GmbH in einem Rechtsstreit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben befindet (Bima), hält sie sich mit Investitionen zurück. "Wir wissen nicht, wie dieser Streit endet", erklärt Nau und hofft, dass man bis Ende April neue Erkenntnisse gewonnen hat. Unklar ist, ob dann in die Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes noch Geld fließt. Falls die GmbH im Rechtsstreit mit der Bima unterliegt, könnte dies das Ende am Tower bedeuten. "Wir sehen eine Zukunft für den Betrieb hier als Verkehrslandeplatz", erklärt Nau. Anscheinend aber nicht um jeden Preis.
Extra

´Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat der Flugplatz GmbH einen unbefristeten Vertrag über die Nutzung des Geländes gekündigt und Räumungsklage eingereicht. Die Flächen müssten demnach einer tragfähigen Entwicklung zugeführt werden. Deshalb sei die unentgeltliche Nutzung der fliegerischen Infrastruktur nicht mehr vertretbar, heißt von der Bima. Die Bima habe einen Pachtzins von rund 250 000 Euro erhoben. Die Flugplatz GmbH kann diese Summen bei rund 20 000 Starts und Landungen nicht tragen. Der Jahresverlust der GmbH beträgt rund 100 000 Euro und wird von den Gesellschaftern getragen. jör

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