Erst schnell genehmigen, dann viel Zeit haben

BITBURG. Die Flugplatz Bitburg GmbH rechnet noch in diesem Jahr mit der erweiterten Fluggenehmigung. Sobald die da ist, sollen flugaffine Betriebe akquiriert werden. In den Folgejahren soll sich zeigen, ob der Verkehrslandeplatz Bitburg eine Zukunft hat. Die Flugplatz GmbH ist optimistisch, weitere Firmen ansiedeln zu können.

"Unser Ziel ist es, in Bitburg einen Industrieflugplatz aufzubauen." Michael Billen, Aufsichtsratsvorsitzender der Flugplatz Bitburg GmbH, ist guten Mutes, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Diesen Optimismus teilt auch sein Stellvertreter Axel Simon. Gemeinsam informierten sie in einer Pressekonferenz über den Stand des Genehmigungsverfahrens und die weiteren Ziele der GmbH, an der unter anderem die Landkreise, die Stadt Trier sowie IHK und HWK beteiligt sind. "Genehmigungsgrundlagen richterlich geprüft"

Drei Ziele sollen laut Billen mit der derzeit beantragten Fluggenehmigung erreicht werden. Arbeitsplätze - auch hochqualifizierte - im flugaffinen Bereich sollen entstehen, Bitburg soll sich als Alternativ-Flugplatz etablieren und die Region soll von der fliegerischen Nutzung profitieren und auf diese zurückgreifen können. Gerade auf diesen Aspekt legt Axel Simon wert: "Eine große Mehrheit in den Kreisen und der Stadt Trier sowie die Kammern möchten den Flugplatz." Simon: "Der Flugplatz ist für uns kein Spaß, sondern ein Instrument für die Wirtschaft in der Region. Und die soll sie auch nutzen." Dass der so genannte Instrumentenflugbetrieb in Bitburg genehmigt wird, und dass die derzeit geltende Beschränkung des Abfluggewichts auf 14 Tonnen fällt, steht für Simon und Billen außer Zweifel. "Die grundlegenden Fragen wurden bereits bei der ersten Genehmigung höchstrichterlich geklärt und bewertet", sagt Billen. Sobald der Termin der Genehmigung absehbar ist, will die Flugplatz GmbH mit der Firmen-Akquise beginnen, sagt Billen. Zudem werden dann die technischen Voraussetzungen für den Instrumentenflug geschaffen. Rund 1,8 Millionen Euro sind dafür vorgesehen (der TV berichtete). Billen: "Es gab mehrere Interessenten, die sich ein Engagement in Bitburg hätten vorstellen können, die jedoch ohne die entsprechende Fluggenehmigung nicht bereit waren, in die Eifel zu kommen. Und da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz." Deshalb müsse der Flugplatz Zeit bekommen, sich zu entwickeln. In den Jahren 2012/13 würden dann die Gesellschafter entscheiden, wie es mit der Fliegerei in Bitburg weitergeht. "Ich bin mir sicher, das wir weitermachen", sagt Billen. Für den Fall, dass es nicht weitergeht, sei der Bund als Besitzer des Bereichs der Landebahn ebenso gefragt wie der Zweckverband Flugplatz Bitburg mit seiner Planungshoheit. Die von Gegnern der fliegerischen Nutzung ins Feld geführte Kritik, dass am Ende nur Kleinflugzeuge in Bitburg starten und landen, lassen Simon und Billen nicht gelten. "Wenn das unser Ziel wäre, hätten wir nicht die Erweiterung der Genehmigung beantragt", sagt Simon. Michael Billen führt zudem ins Feld, dass der Flugplatz davon lebe, dass geflogen werde. "Die Privaten stören nicht", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. Diese Art der Fliegerei erhöhe den Bekanntheitsgrad des Flugplatzes und schaffe Arbeitsplätze. Zudem schließe der Flugbetrieb mit kleineren Maschinen nicht aus, dass auch größere Flugzeuge in Bitburg starten und landen. Simon, der sich seit vielen Jahren für eine fliegerische Nutzung der ehemaligen Air-Base einsetzt, legt außerdem Wert auf die Feststellung, dass der kommende Flugbetrieb nicht mit dem vor 1994 zu vergleichen ist, als Militär-Jets in Bitburg beheimatet waren. "Laute Maschinen wollen wir hier gar nicht haben", sagt Simon. Deshalb würden die entsprechenden Grenzwerte beim Lärm auch nicht überschritten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort