Es grünt so grün, wenn Bitburgs Beete blühn

Bitburg · Duftende Blumen, dampfender Hundekot und verlorene Geldbörsen - Der TV erklärt, was diese Begriffe mit der Arbeit des Gärtnerteams des städtischen Bauhofs zu tun haben. Die Gärtner sind derzeit an Kreiseln und Beeten in Bitburg im Einsatz, um dort mit blühenden Pflanzen ein wenig Frühling einkehren zu lassen.

Bitburg. Ludwig Engels erdige Hände graben eine Vertiefung in den frostigen Grund des Blumenkübels in der Bitburger Fußgängerzone. Dann packt er ein zartes Frühlingsgewächs und setzt es in das Loch. Festklopfen und weiter geht es, bis alle Kübel begrünt sind. Wenn schon das Wetter Schnee und Kälte bringt, soll wenigstens die Stadt durch quietschgelbe Narzissen, lila Primeln, weiße Gänseblumen und rote Tulpen in bunten Farben leuchten.
Die Blütenpracht pflanzt sich nicht von alleine in die Beete und Verkehrskreisel der Stadt. Dahinter steckt der städtische Bauhof, bei dem Engel angestellt ist. Ein zwölfköpfiges Gärtnerteam kümmert sich das ganze Jahr um die Stadtbepflanzung. Teamchef Dino Gavilli erklärt: "Das Konzept der Bepflanzung haben wir vor einigen Jahren entwickelt. Im Frühling pflanzen wir frische blühende Pflanzen, um Akzente an exponierten Stellen in der Stadt zu setzen."
Während diese Akzente gut duften und das Stadtbild verschönern, machen andere den Stadtgärtnern weniger Freude. Gemeint sind die Hinterlassenschaften, die Vierbeiner in den Beeten absondern. "Das passiert öfters. Ich habe mittlerweile ein Näschen dafür", sagt Engel lachend. Greift man beim Pflanzen jedoch mehrmals hinein, sei das schon eklig, sagt der 16-jährige Lehrling Henning Lausberg. Engel: "Es gibt überall Automaten mit Tüten für den Hundekot. Die sollten auch benutzt werden."
Gerade wurden die Kreisel im Karenweg, der Brodenheckstraße, Trierer Straße, Industriestraße und im Talweg begrünt. Außerdem leuchten die Beete in der Denkmalstraße, Fußgängerzone und am Petersplatz in bunten Farben. Die Parkanlagen kommen später dran. "Die im städtischen Gewächshaus überwinterten Pflanzen werden dann wieder in die Erde gebracht, nur einige neue Gewächse werden dazugekauft", sagt Gavilli. So könne man die Kosten senken.
Manchmal werden die Gärtner in den Beeten auch fündig. "Wir finden oft Geldbeutel. Die sind teilweise schon 15 Jahre alt", sagt Engel. Die Geldbörsen werden bei der Polizei abgegeben.
Mittlerweile stehen gelbe Narzissen in geraden Reihen gleich neben den Bronzeziegen am Petersplatz. Lila Primeln blühen ein Beet weiter. Die schwarze Erde ist frisch umgegraben, so können die Pflanzen gut gedeihen. Richtig kalt sei es die letzten Tage gewesen. Normalerweise werde bereits in der Bedamarktwoche mit der Begrünung gestartet. Da sei die Erde aber noch zu hart vom Frost gewesen. Trotzdem ist Engel nach eigenen Angaben froh, an der frischen Luft zu arbeiten. "Sobald die Sonne rauskommt, will ich nach draußen."Extra

Menge: Für die Begrünung werden im Frühjahr 3000 Pflanzen verarbeitet. Im Sommer sind es bis zu 4500, im Herbst 3000 Stück. Dabei verbrauchen die Gärtner rund 100 Säcke Blumenerde, die jeweils mit 70 Litern gefüllt sind. Kosten: Personal und Transport kosten die Stadt 12 000 Euro. Die Materialkosten (wie für Dünger und Pflanzen) betragen pro Jahr zwischen 12- und 15 000 Euro. Zeitaufwand: Eine Woche brauchen die Gärtner im Frühjahr, vier bis fünf im Sommer und rund drei im Herbst für die Pflanzarbeiten. Dreimal jährlich wird gepflanzt. MRA

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