"Es sollte uns das wert sein"

WAXWEILER. (mr) Die Gemeinde Waxweiler beteiligt sich mit 200 Euro im Jahr 2004 am so genannten Host Nation Council (HNC), dem Amerika-Lobby-Verbund des Kreises Bitburg-Prüm. Diese Entscheidung fiel während der Haushaltsberatung einstimmig.

"Lieben herzlichen Dank." Waxweilers Ortsbürgermeister Klaus Juchmes (CDU) war erleichtert. Im Feuerwehrgerätehaus hatten kurz zuvor alle Ratsmitglieder dem Vorschlag zugestimmt, dem Host Nation Council für die Jahre 2004 und 2005 jeweils 200 Euro zuzuschustern. Eine Minute später segnete das Gremium den Haushaltsplan ab - mit 470 000 Euro Defizit. Den Beitritt zum HNC hatte Klaus Juchmes zuvor begründet: "Wer die Ausmaße kennt, wenn es zur Stilllegung von Spangdahlem kommt, der weiß, dass dies ein Riesen-Fiasko wäre." Deshalb sei es wichtig zu wissen, dass die Amerikaner für 2005 ein neues Streitkräfte-Konzept aufstellten. Alles stünde da zur Disposition, auch der Standort Spangdahlem. Um so wichtiger sei, dass nun "alles Mögliche in die Wege geleitet" werde, um die Amerikaner in der Eifel zu halten, betonte der Gemeindechef. Es gehe um Arbeitsplätze, Investitionen und Mietverhältnisse. Im Kreis Bitburg-Prüm hätten etliche Personen immer noch gute Kontakte zu hochrangigen US-Offizieren, fuhr Juchmes fort. Und eben diese Offiziere seien mit der Umstrukturierung der amerikanischen Streitkräfte maßgeblich befasst. Deshalb sei es wichtig, den Verein zu unterstützen. Juchmes: "Es sollte uns das wert sein."Schuldenstand: Eine Million Euro

Arzfelds Verbandsgemeinde-Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU) hatte zu Beginn der Ratssitzung den Etat 2004 eingebracht. Im Verwaltungshaushalt stehen den Einnahmen von 1 040 000 Euro Ausgaben in Höhe von 1 510 000 Euro gegenüber. Der Vermögensetat ist mit 137 100 Euro ausgeglichen. In dem Defizit von 470 000 Euro sei ein Alt-Fehlbetrag von 156 000 Euro enthalten, "den wir in Waxweiler vor uns hertragen", betonte der Verwaltungschef. Der Schuldendienst betrage derzeit rund eine Million Euro, sagte Schnieder. Dies sei "eine kräftige Zahl", und damit sei man am oberen Ende angelangt. Die Schulden der Gemeinde Waxweiler sind laut Patrick Schnieder gleichwohl als das Ergebnis wichtiger Investitionen der vergangenen Jahre zu sehen. Viele Projekte hätten den Ort deshalb auch weiter gebracht. Zur Refinanzierung werde unter anderem das Neubaugebiet "Hüttenberg" beitragen. Schnieder: "Es war sinnvoll und notwendig, das alles zu tun." Als Beispiele nannte er neben der Schwimmbadsanierung den Radwegebau, die Ortskernsanierung und das geplante Geo-Museum.

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