Ex-Landwirtschaftsschule steht weiter leer

Nach dem Umzug des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel auf das Flugplatzgelände steht das Gebäude in der Brodenheckstraße noch immer leer. Laut Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) gibt es aber einen Interessenten für das Gebäude.

Bitburg. (uhe) Lust am Kauf eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes in Neustadt an der Weinstraße? Oder eines ebenfalls denkmalgeschützten Behördengebäudes in Zell an der Mosel? Oder wie wäre es mit der ehemaligen Unterkunft des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel in Prüm?

Wer große Bauten mit eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten sucht und einen unter Umständen hohen energetischen Sanierungsaufwand nicht scheut, ist auf der Internetseite des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) genau richtig. Dort nämlich werden die landeseigenen Immobilien und Grundstücke angeboten, die für die Aufgaben der Verwaltung in Rheinland-Pfalz nicht mehr benötigt werden.

Und zu den Dingen, von denen sich das Land trennen möchte, gehört neben der oben erwähnten Immobilie in Prüm auch das ehemalige DLR-Gebäude in Bitburg, Brodenheckstraße. Es wurde 1953 errichtet, hat eine Grundstücksfläche von 4600 Quadratmetern, eine Nutzfläche von 2360 Quadratmetern und verfügt nach Auskunft des LBB über eine gute Bausubstanz. Was diesem Gebäude allerdings fehlt, ist ein Verwendungszweck. Denn das Haus, das früher auch die Landwirtschaftsschule beheimatete, steht seit 15 Monaten leer. Grund dafür ist der Umzug der DLR-Mitarbeiter (aus Bitburg und Prüm) auf das Flugplatzgelände.

Um das Gebäude zur verkaufen, hat der LBB deshalb Ende vergangenen Jahres einen Bieterwettbewerb veranstaltet. Das Ergebnis des Wettbewerbs wird derzeit jedoch noch wie ein Geheimnis gehütet. Wie LBB-Pressesprecher Markus Ramp aus Mainz mitteilt, könne er wegen laufender Verhandlungen keine Details zum Sachstand nennen. Nur so viel: "Das Gebäude befindet sich noch im Verkauf, und es gibt Interesse."

Demnach ist die Suche nach einer neuen Nutzungsmöglichkeit also noch nicht abgeschlossen, was insofern eine Ironie des Schicksals ist, als sich der Umzug des DLR auf das Flugplatzgelände nicht als die glücklichste Wahl erwiesen hat. So klagten nach dem Umzug mehrere Mitarbeiter über Augenbrennen, Hustenreiz und Übelkeit. Grund dafür sind Schadstoffe in der Luft, die in einigen Räumen gemessen wurden (siehe Extra). Die davon ausgehende Belastung gilt nach Auskunft des LBB allerdings als "hygienisch unbedenklich", erfordere jedoch zunächst noch einen "erhöhten Lüftungsbedarf". Mit Blick auf die noch immer leer stehenden DLR-Gebäude in Bitburg und Prüm wäre für ein intensives Lüften im Grunde ja auch noch ausreichend Zeit gewesen.ExtraSchadstoffe im Fußbodenkleber: Die Ursache der Beschwerden mehrerer DLR-Mitarbeiter nach dem Umzug ind vermutlich Glykole (zweiwertige Alkohole), die in Klebern und Lacken zur Verbesserung der Streichfähigkeit verwendet werden. Solche glykolhaltigen Kleber wurden auch beim Verlegen des Fußbodens im neuen DLR-Gebäude benutzt. Davon betroffen sind einige Räume, die derzeit intensiv gelüftet werden, bis die Messwerte wieder in Ordnung sind. (uhe)

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