Falscher Enkel erbeutet 14 000 Euro

Wittlich · Vier Mal haben Unbekannte am Dienstag, 5. Februar, versucht, Senioren aus Wittlich mit einem Enkeltrick zu betrügen. Eine 87-Jährige war nicht misstrauisch genug: Sie händigte den Kriminellen 14 000 Euro aus.

Wittlich. Es war ein Mann. Er rief am Dienstagvormittag vier Wittlicher an: Einen älteren Herrn und drei ältere Damen. Die Masche des Anrufers: In perfektem Hochdeutsch täuschte er vor, der Enkel zu sein, der Hilfe brauche. Hilfe in Form von Bargeld. Die Geschichte, die er den Angerufenen auftischte: Wegen eines aktuell stattfindenden Notartermins, mal ging es angeblich um ein Immobiliengeschäft, mal um einen Autokauf, brauche er Geld. Viel Geld. Summen zwischen 14 000 Euro und 32 000 Euro nannte er.
Geld angeblich für Autokauf


Eine 87-jährige Rentnerin glaubte tatsächlich, ihren Enkel an der Stimme zu erkennen. Sie wollte ihm helfen, ging zur Bank, hob 14 000 Euro ab. Die sollten angeblich für einen Autokauf sein. Mit dem Geld ging die Wittlicherin nach Hause.
Per Telefon wurde sie dann gebeten, die Summe hinter einem Hotel mitten in der Stadt zu übergeben. Leider könne der Enkel selbst nicht kommen. Er werde eine Bekannte schicken. Und es kam auch eine Frau: Dieser unbekannten 45- bis 50-Jährigen überreichte die Seniorin das Geld. Zu Hause ging wieder das Telefon.
Der Enkel hatte nicht genug. Zwei Mal wurde die Wittlicherin angerufen, um weitere 30 000 Euro lockerzumachen. Die erneute Geldübergabe scheiterte jedoch, weil der angekündigte Abholer nicht erschien.
Bei der Kriminalpolizei Wittlich wurden insgesamt vier Anrufe gemeldet. Bei einem Rentner und zwei Rentnerinnen scheiterte der Betrugsversuch aber: Der ältere Herr durchschaute die als Enkeltrick bekannte Masche, die Rentnerinnen hatten entweder keinen Enkel oder sowieso nicht so viel Bargeld.
Extra

Misstrauisch sein, wenn sich jemand am Telefon als Verwandter oder Bekannter ausgibt. Fragen Sie nach Dingen, die nur Verwandte/Bekannte wissen. Nichts zu familiären und finanziellen Verhältnissen sagen. Nicht unter Druck setzen lassen! Frühestens für den kommenden Tag einen Gesprächstermin ausmachen und die Angaben überprüfen. Nach einem Anruf mit Geldforderungen bei Familienangehörigen Rücksprache halten. Lassen Sie sich die Telefonnummer geben und vergleichen Sie mit bekannten Nummern. Rufen Sie unter der bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Niemals Geld an unbekannte Personen übergeben. Sofort die Polizei informieren, wenn eine Kontaktaufnahme verdächtig erscheint. Dafür können Sie die Notrufnummer 110 benutzen. Anzeige erstatten. sos

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